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Lübke, Wilhelm
Grundriss der Kunstgeschichte — Stuttgart, 1864

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https://doi.org/10.11588/diglit.2899#0758
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738 Viertes Buch. Die Kunst der neueren Zeit.

aber ein wahrhaft gesundes Gedeihen der Kunst auf ihrer Volksthümlich-
keit beruht, desto mehr hat diese selbst ihre Ideale treu und rein zu
hüten. Die Abwege ins Aeusserliche, Naturalistische und Leere liegen
unserer heutigen Kunst, vor allem der Malerei desshalb so gefährlich
nahe, weil der Zug der Zeit ein überwiegend realistischer ist. Darum
muss sie ihr ewiges Erbtheil des Idealen wahren, muss treu, wahr und
tief sich dem Leben hingeben, aber in den Erscheinungen desselben nicht
die blendende Hülle, sondern den unvergänglichen Gehalt zu erfassen
suchen. Das ist ihre Aufgabe, ihr Beruf, das die Bedingung für ihre-
lebendige Fortdauer.
 
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