tät in der Ausführung der Kopfprofilierung dieser Nadeln ansonsten aber ist, verdeutlichen die in
Abb. 17 wiedergegebenen Exemplare. Vergleichbar barock gefertigt sind die Flügelnadeln dieses
Gebietes 49.
Fibeln der mittleren vorrömischen Eisenzeit sind in Nordwestniedersachsen selten. Die im Lüne-
burg-Uelzener Raum zahlreicher vorkommenden Eichelfibeln vom Frühlatene-Schema fehlen gänz-
lich. Nur ein dem Schema entsprechendes Exemplar wurde zusammen mit einem Gürtelring in
einer Urne mit kurzem, abgesetztem Hals auf dem Gräberfeld Berensch-Voßberg, Kr. Land
Hadeln, gefunden (K. WALLER, 1941, 14, Abb. 2, 7); es findet eine Parallele in einem Stück aus
Nordhastedt, Holstein (H. HINGST, 1964a, 168, Taf. 7a). Die Fibel von Berensch-Voßberg ist der
mittleren vorrömischen Eisenzeit zugewiesen worden. Eine gleiche Datierung aufgrund der
Fundkombination ergibt sich für die Bronzefibel mit drei Bügelknubben aus Bargstedt I, Kr. Stade
(Taf. 11, 71c). Wie die im Moor bei Dornsode, Kr. Land Hadeln, gefundene Bronzefibel (Taf. 85,
6), die ebenfalls drei Knubben auf dem Bügel aufweist, gehört das Bargstedter Exemplar zu den
Fibeln vom Mittellatene-Schema. Da nach H. HINGST (1959, Abb. 17a) (Stufe IIa) und A.
RANGS-BORCHLING (1963, Taf. 128) (= Stufe la) bereits in der fortgeschrittenen mittleren
vorrömischen Eisenzeit auch Kugelfibeln und Drahtfibeln aus Eisen vom Mittellatene-Schema zu
erwarten sind, müßten eigentlich mehr Exemplare der Kugelfibeln auf der Stader Geest vor kom-
men. Erstaunlicherweise fehlen diese in Bargstedt I auch für die Spätlatenezeit. Auf Grund ihres
Vorkommens auf den benachbarten Urnenfriedhöfen von Sauensiek, Kr. Stade (Taf. 44, 9;
45, 23), Hamburg-Harburg Fpl. 4 und Ardestorf, Kr. Harburg (W. WEGEWITZ, 1970, Taf. 9, 5;
ders., in Druckvorbereitung), mag dieser Umstand aber nicht überbewertet werden, zumal zu ver-
muten ist, daß viele Metallgegenstände in Bargstedt I durch den Pflug zerstört worden sind.
Noch deutlicher werden die chronologischen Beziehungen beider Gebiete in der jüngeren vor-
römischen Eisenzeit, vorzugsweise in deren ältesten Abschnitt. Die Stufe Hornbek Ib bzw. Hingst
IIb, welche — wie dargestellt — in Nordostniedersachsen nicht überzeugend faßbar wird, ist im
nordwestlichen Abschnitt des Untersuchungsgebietes trotz eines allgemein schlechteren Quellen-
standes reich mit Funden belegt. Die horizontal-stratigraphische Abfolge auf dem Urnenfeld Barg-
stedt I mit den für diesen Zeithorizont typischen Metallfunden wie Plattengürtelhaken (Taf.
25, 188), Holsteiner Gürtel (Taf. 26, 189; 27, 197), langen Bronze- (Taf. 28, 209; 29, 214) und
Eisenzwingen (Taf. 27, 200; 31, 235) sowie dem verzierten Bronzering (Taf. 21, 161) verdeutlicht
dies in unbezweifelbarer Weise. Obwohl die Kugelfibeln fehlen, sind auch im Fibelbestand Ver-
bindungen deutlich zu erkennen. So z.B. an dem außergewöhnlichen Exemplar aus Grab 188 (Taf.
25, 188), welches unseres Erachtens als eine Variante der Fibeln vom Typ Hornbek 3 a 2 anzusehen
ist (H.-J. HÄSSLER, 1974b). Chronologisch interessant ist auch der Kombinationsnachweis von
Holsteiner Gürteln mit Fibeln vom Spätlatene-Schema, die einen geknickten Bügel aufweisen (Taf.
27, 197). Diese Hinweise von Funden der Stufe Hornbek Ib bzw. Hingst II b können durch weitere
Objekte aus diesem Gebiet erhärtet werden. Auf dem Urnenfeld Bargstedt II, Kr. Stade, wurden
die Scharnierstücke eines weiteren Holsteiner Gürtels gefunden (Taf. 41, Ib). Bruchstücke von
Plattengürtelhaken — z.T. mit Bronzeblech plattiert — liegen aus Sauensiek, Kr. Stade, vor (Taf.
48, E 10—12). Bronzeblechbelegte und einfache Plattengürtelhaken sind ferner zahlreicher auf dem
Gräberfeld von Wanna „Griftteile“, Kr. Land Hadeln, vorgefunden worden^O. Das hier vorge-
legte Grab 47 dieses neuergrabenen Friedhofes (Taf. 83, 2) mit einem Holsteiner Gürtel des Typs B
49 So die Exemplare vom Galgenberg (K. WALLER, 1938, Taf. 4, 1) und Holte (E. RAUTENBERG, 1886, Taf. 4, 55).
Eine weitere Nadel dieser Form aus Gudendorf, ebenfalls Kr. Land Hadeln, liegt im Helms-Museum, Hamburg-
Harburg. Die einzige Flügelnadel holsteinischer Prägung auf der Stader Geest wurde in Ardestorf, Kr. Harburg, ge-
funden (W. WEGEWITZ, 1973, Taf. 91).
50 Im Karl Waller-Museum in Cuxhaven befindet sich eine größere Anzahl verschiedener Metallformen dieses Fried-
hofes, welche der Stufe Hornbek Ib zuzuordnen sind. Eine ausführliche Funddarstellung nach der Ausgrabung des
Friedhofes wird von H. Aust, Bederkesa, geplant.
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Abb. 17 wiedergegebenen Exemplare. Vergleichbar barock gefertigt sind die Flügelnadeln dieses
Gebietes 49.
Fibeln der mittleren vorrömischen Eisenzeit sind in Nordwestniedersachsen selten. Die im Lüne-
burg-Uelzener Raum zahlreicher vorkommenden Eichelfibeln vom Frühlatene-Schema fehlen gänz-
lich. Nur ein dem Schema entsprechendes Exemplar wurde zusammen mit einem Gürtelring in
einer Urne mit kurzem, abgesetztem Hals auf dem Gräberfeld Berensch-Voßberg, Kr. Land
Hadeln, gefunden (K. WALLER, 1941, 14, Abb. 2, 7); es findet eine Parallele in einem Stück aus
Nordhastedt, Holstein (H. HINGST, 1964a, 168, Taf. 7a). Die Fibel von Berensch-Voßberg ist der
mittleren vorrömischen Eisenzeit zugewiesen worden. Eine gleiche Datierung aufgrund der
Fundkombination ergibt sich für die Bronzefibel mit drei Bügelknubben aus Bargstedt I, Kr. Stade
(Taf. 11, 71c). Wie die im Moor bei Dornsode, Kr. Land Hadeln, gefundene Bronzefibel (Taf. 85,
6), die ebenfalls drei Knubben auf dem Bügel aufweist, gehört das Bargstedter Exemplar zu den
Fibeln vom Mittellatene-Schema. Da nach H. HINGST (1959, Abb. 17a) (Stufe IIa) und A.
RANGS-BORCHLING (1963, Taf. 128) (= Stufe la) bereits in der fortgeschrittenen mittleren
vorrömischen Eisenzeit auch Kugelfibeln und Drahtfibeln aus Eisen vom Mittellatene-Schema zu
erwarten sind, müßten eigentlich mehr Exemplare der Kugelfibeln auf der Stader Geest vor kom-
men. Erstaunlicherweise fehlen diese in Bargstedt I auch für die Spätlatenezeit. Auf Grund ihres
Vorkommens auf den benachbarten Urnenfriedhöfen von Sauensiek, Kr. Stade (Taf. 44, 9;
45, 23), Hamburg-Harburg Fpl. 4 und Ardestorf, Kr. Harburg (W. WEGEWITZ, 1970, Taf. 9, 5;
ders., in Druckvorbereitung), mag dieser Umstand aber nicht überbewertet werden, zumal zu ver-
muten ist, daß viele Metallgegenstände in Bargstedt I durch den Pflug zerstört worden sind.
Noch deutlicher werden die chronologischen Beziehungen beider Gebiete in der jüngeren vor-
römischen Eisenzeit, vorzugsweise in deren ältesten Abschnitt. Die Stufe Hornbek Ib bzw. Hingst
IIb, welche — wie dargestellt — in Nordostniedersachsen nicht überzeugend faßbar wird, ist im
nordwestlichen Abschnitt des Untersuchungsgebietes trotz eines allgemein schlechteren Quellen-
standes reich mit Funden belegt. Die horizontal-stratigraphische Abfolge auf dem Urnenfeld Barg-
stedt I mit den für diesen Zeithorizont typischen Metallfunden wie Plattengürtelhaken (Taf.
25, 188), Holsteiner Gürtel (Taf. 26, 189; 27, 197), langen Bronze- (Taf. 28, 209; 29, 214) und
Eisenzwingen (Taf. 27, 200; 31, 235) sowie dem verzierten Bronzering (Taf. 21, 161) verdeutlicht
dies in unbezweifelbarer Weise. Obwohl die Kugelfibeln fehlen, sind auch im Fibelbestand Ver-
bindungen deutlich zu erkennen. So z.B. an dem außergewöhnlichen Exemplar aus Grab 188 (Taf.
25, 188), welches unseres Erachtens als eine Variante der Fibeln vom Typ Hornbek 3 a 2 anzusehen
ist (H.-J. HÄSSLER, 1974b). Chronologisch interessant ist auch der Kombinationsnachweis von
Holsteiner Gürteln mit Fibeln vom Spätlatene-Schema, die einen geknickten Bügel aufweisen (Taf.
27, 197). Diese Hinweise von Funden der Stufe Hornbek Ib bzw. Hingst II b können durch weitere
Objekte aus diesem Gebiet erhärtet werden. Auf dem Urnenfeld Bargstedt II, Kr. Stade, wurden
die Scharnierstücke eines weiteren Holsteiner Gürtels gefunden (Taf. 41, Ib). Bruchstücke von
Plattengürtelhaken — z.T. mit Bronzeblech plattiert — liegen aus Sauensiek, Kr. Stade, vor (Taf.
48, E 10—12). Bronzeblechbelegte und einfache Plattengürtelhaken sind ferner zahlreicher auf dem
Gräberfeld von Wanna „Griftteile“, Kr. Land Hadeln, vorgefunden worden^O. Das hier vorge-
legte Grab 47 dieses neuergrabenen Friedhofes (Taf. 83, 2) mit einem Holsteiner Gürtel des Typs B
49 So die Exemplare vom Galgenberg (K. WALLER, 1938, Taf. 4, 1) und Holte (E. RAUTENBERG, 1886, Taf. 4, 55).
Eine weitere Nadel dieser Form aus Gudendorf, ebenfalls Kr. Land Hadeln, liegt im Helms-Museum, Hamburg-
Harburg. Die einzige Flügelnadel holsteinischer Prägung auf der Stader Geest wurde in Ardestorf, Kr. Harburg, ge-
funden (W. WEGEWITZ, 1973, Taf. 91).
50 Im Karl Waller-Museum in Cuxhaven befindet sich eine größere Anzahl verschiedener Metallformen dieses Fried-
hofes, welche der Stufe Hornbek Ib zuzuordnen sind. Eine ausführliche Funddarstellung nach der Ausgrabung des
Friedhofes wird von H. Aust, Bederkesa, geplant.
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