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Österreich / Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale [Hrsg.]
Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale

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Henszlmann, Imre: Ältere Grabsteine von Bischöfen in der Kathedrale zu Fünfkirchen
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https://doi.org/10.11588/diglit.25449#0027

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Ältere Grabsteine
von
Bischöfen in der Kathedrale zu Fünfkirchen.
Von Dr. E. Henszlmann.
(Mit 3 Holzchnitten.)

Es sind deren in der Kathedrale bloss drei ältere vorhanden, deren jeder am Anfang eines
Jahrhunderts gesetzt, bei der in Ungarn vorkommenden Verspätung je als ein Beispiel des seiner
Entstehung vorangehenden Jahrhunderts betrachtet werden kann. Die auf den Grabsteinen
verzeichneten Namen sind Georg oder Demeter, Valentin und Heinrich, die Zeit der Anfertigung
Anfang des XIV., XV. und Mitte des XV. Jahrhunderts.

Grabstein des Bischofs Georg oder Demeter. (Fig. l).

Koller sagt über diesen „Hist. Episc. Quinq. Bd. II, S. 238 uf. :
„Nicolaus Schmith und Georg Pray setzen, ersterer in seiner „Series
Archiepiscoporum Strigoniensium“, letzterer in seiner „Hierarchia“ einen
Fünfkirchner Bischof Demeter in das Jahr 1304. Doch kann ich, da
keiner dieser Gewährsmänner ein bestätigendes Document anführt, ihrer
Angabe nicht beipflichten. Zwar befindet sich in einer dem heil. Eme-
rich geweihten Seitencapelle der Kathedrale der Grabstein eines Bischofs
Demeter, da auf ihm aber das Jahr 1301 verzeichnet ist, in welchem wie
ich bewiesen habe, Paul der erste den Stuhl einnahm, und vom Bischof-
stab des Steines ein Tuch herabhängt, was den heiligen Gebräuchen
gemäss ein Abhängigkeitsverhältniss vom bischöflichen Stuhle anzeigt,
folgt hieraus, dass der Träger dieses Pedums kein wirklicher sondern
höchstens ein Suffraganbischof der Fünfkirchner Diöcese war. Desshalb
glaube ich, dass Peter, von dem wir sicher wissen, er habe den Stuhl
im Jahre 1308 eingenommen, auf Paul I. gefolgt sei. Ist es erlaubt hier
eine Muthmassung auszusprechen, glaube ich, dass Peter den Sitz bereits
1302 eingenommen habe. Ein Urtheilsspruch vom J. 1308 sagt aus, wie
Nikolaus, Cantor der Kathedrale, der die Erhebung Peters nicht aner-
kannte, und ihn stets bloss den Archidiaconus von Tolna, was er früher
war, zu nennen pflegte, zwei Monate nach der vom päpstlichen Legaten


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