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Meinert, Friedrich
Die schöne Landbaukunst oder neue Ideen und Vorschriften zu Landgebäuden, Landhäusern und Oekonomie-Gebäuden ... in Grundrissen, Aufrissen und Durchschnitten: dargestellt durch Kupfertafeln von einigen der besten Baumeister und Conducteure in Sachsen (Band 1, Abtheilung 2) — Leipzig, 1798

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https://doi.org/10.11588/diglit.8174#0030
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I

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58 *

Gegen das glatte Risalit, sticht der rautenförmige Ziegelver*
band auf beiden Seiten sehr gut ab.

Die drei Haupt- oder Saalfenster haben ein, mit einigen Gliedern
verziertes Gewände, die beiden zur Seite aber, sind blos mit glatten Ein-
fassungen versehen.

Das Haupt- oder Kranzgesimse des Gebäudes, hat seine gehöri-
gen Glieder und ist mit Modillons gezieret.

Auf dem mit Ziegeln gedekten Dache steht ein Belvédère, um die
ferne Gegend zu übersehen.

Seine Gröfse und Anlage ist der Gröfse und Form des Hauses pro-
portionirt.

B. das Profil A — B.

Im Profile sieht man ohne nähere Erläuterung die bestimmten Eta-
genhöhen, die Dachverbindung, die Rauchleitung und den Zusam-
menhang vom Belvédère und dem Dache.

Die Hauptidee dieses Gartenhauses geht auf einen Besitzer, der als
Privatmann auf seinem Landsitz oder in seinem Garten in simpler Einfach-
heit ohne Zierlichkeit im Genüsse der Natur mit seiner Familie leben will.

Das Gebäude mache mit der hintern Seite Fronte auf die Landstrafse;
auf die beiden kurzen Seiten aber, stofse die Einzäunung des Gartenterreins.

Auf der rechten Seite zeigt der Eingang a. im Parterre auf einen freien
Platz; der Eingang linker Hand zu des Gärtners Wohnung bedarf nur so-
viel freien Raum, als zur Bequemlichkeit nöthig ist.

Da die ganze Idee des Gartenhauses keinen Anspruch auf besondere
Schönheit oder eine eigene Wirkung macht, so wird sie ihren Zweck desto
sicherer erreichen, nämlich einen Aufenthalt zu zeigen, der Ruhe und
Heiterkeit ausdrückt.
 
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