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6. Bonn II.

Dafs fich Henle nach der langdauernden Uncnt-
fchloffcnheit, ob Würzburg oder Halle zu wählen fei,
endlich für das eigentlich gar nicht zur Erwägung
ftchende Bonn entfchied, beweift, dafs die Ausfprache
mit Müller feinem Schwanken zwifchen Praxis und
akademifcher Carriere ein Ende gemacht hatte. Die
letztere war fiegreich geblieben und wenn auch zweifel-
los Müller's ftiller Wunfeh und deffen flammende
Begeifterung für die anatomifch-phyfiologifchen Disci-
plinen den Ausfchlag für den gefafsten Entfchlufs ge-
geben haben, fo kam Henle feinem Lehrer doch auf
halbem Wege entgegen und war hoch erfreut und
fehr erleichtert durch die Wendung, welche fein Ge-
fchick zu nehmen begann.

Er fchreibt fchon am 20. Juni 1831 nach Haufe:
»Den Stoff zu meiner Differtation ') habe ich abermals
geändert. Ich hatte nämlich diefer Tage das Glück,
eine anatomifche Entdeckung zu machen, die mir,

]) Gleich zu Anfang feines Bonner Aufenthaltes war er an
die Auswahl eines Themas für feine Differtation herangetreten. Er
hatte zuerft das Wachsthum des Vogelkopfes ins Auge gefafst, fo-
dann einen nicht näher bezeichneten phyfiologifch'en Stoff. Die Ent-
deckung, von welcher oben die Rede ift, bezieht fich auf die Mem-
brana papillaris.
 
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