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7. Berlin.

Die letzte Stufe der Vorbereitung, welche den
jungen Mann von dem Heiligthum der Gelehrten-
hierarchie trennte, war nun noch zu erfteigen, und
wenn das Doctorexamen — um mit der Zauberflöte
zu fprechen — die Wafferprobe war, fo mufs man
das Staatsexamen die Feuerprobe nennen, denn für
einen Candidaten, welcher mehr als ein Semefter lang
nur Anatomie getrieben und die Kranken ihrem
Schickfal überlaffen hatte, war es keine Kleinigkeit,
nun eine fchwierige praktische Prüfung zu beftehen.
Diefelbe konnte damals für den ganzen preufsifchen
Staat nur in Berlin abgelegt werden und fo machte
fich denn unfer Held Ende Mai 1832 auf, um über
Leipzig die Hauptftadt zu erreichen. In Leipzig blieb
er einige Tage, um fich den dortigen Profefforen vor-
zuftellen, hatte aber kein Glück, da fie fämmtlich der
Ferien wegen verreift waren. Mit einigen alten
Studiengenoffen und dem ihm befreundeten Buch-
händler Winter aus Heidelberg, welche er zufällig
traf, verfchwärmte er aber die paar Tage recht ange-
nehm und fuhr dann nach Potsdam, um einige Be-
kannte der Familie, die dafelbft wohnten, zu begrüfsen.
Sehr richtig ift der Eindruck, welchen er von diefer
 
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