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eigenen Profeffur am Horizont. Meckel in Halle war
1833 geftorben und die Befetzung feiner Stelle konnte
alle Tage erfolgen. Der ftets und überall lebendige
Univerfitätsklatfch hatte entdeckt, dafs wahrfcheinlich
Schultze von Greifswald' nach Halle kommen würde.
»An deffen Stelle wird der Profeffor Rathke aus
Dorpat nach Greifswald berufen werden. Dadurch
wird die Profeffur in Dorpat frei und da fich Rufs-
land gern von hier aus recrutirt und ohnehin jetzt
kein Ueberflufs an Phyfiologen ift, fo ift es nicht nur
möglich, fondern bei einiger Nachhülfe von meiner
Seite fogar fehr möglich, dafs Rathke's Stelle mir
angetragen wird.« Es kam anders, für Henle aber
zweifellos beffer. D'Alton, Rauch's Schwiegerfohn,
wurde nach Halle ernannt und nun wurde deffen
Stelle frei. Henle fchreibt darüber an feinen Schwa-
ger Mathieu am 1. September 1834: »Der feitherige
Profector D'Alton ift als Profeffor der Anatomie
nach Halle verfetzt und mir hängt hier der Himmel
voller Geigen. Ich habe mich aufser der Profectur
zugleich um D'Alton's Stelle als Lehrer der Ana-
tomie bei der Malerakademie beworben, welche wenig
Arbeit macht und vierhundert Thaler trägt. Der Di-
rector Schadow, dem ich vor einigen Tagen meine Auf-
wartung machte und einige Zeichnungen vorlegte, ift
für mich gewonnen und das ift der Hauptpunkt. Ge-
räth dies Alles, fo fehe ich mich auf einmal im Befitz
einer jährlichen feiten P^innahme von elfhundert Tha-
lern und habe zugleich die günftigfte Gelegenheit, mir
noch ein paar Hundert durch Collegia und Schrift-
ftellerei zu erwerben. Ich kann dann meinen lieben
Vater mit feinem ganzen, zum Wohlthun geneigten
eigenen Profeffur am Horizont. Meckel in Halle war
1833 geftorben und die Befetzung feiner Stelle konnte
alle Tage erfolgen. Der ftets und überall lebendige
Univerfitätsklatfch hatte entdeckt, dafs wahrfcheinlich
Schultze von Greifswald' nach Halle kommen würde.
»An deffen Stelle wird der Profeffor Rathke aus
Dorpat nach Greifswald berufen werden. Dadurch
wird die Profeffur in Dorpat frei und da fich Rufs-
land gern von hier aus recrutirt und ohnehin jetzt
kein Ueberflufs an Phyfiologen ift, fo ift es nicht nur
möglich, fondern bei einiger Nachhülfe von meiner
Seite fogar fehr möglich, dafs Rathke's Stelle mir
angetragen wird.« Es kam anders, für Henle aber
zweifellos beffer. D'Alton, Rauch's Schwiegerfohn,
wurde nach Halle ernannt und nun wurde deffen
Stelle frei. Henle fchreibt darüber an feinen Schwa-
ger Mathieu am 1. September 1834: »Der feitherige
Profector D'Alton ift als Profeffor der Anatomie
nach Halle verfetzt und mir hängt hier der Himmel
voller Geigen. Ich habe mich aufser der Profectur
zugleich um D'Alton's Stelle als Lehrer der Ana-
tomie bei der Malerakademie beworben, welche wenig
Arbeit macht und vierhundert Thaler trägt. Der Di-
rector Schadow, dem ich vor einigen Tagen meine Auf-
wartung machte und einige Zeichnungen vorlegte, ift
für mich gewonnen und das ift der Hauptpunkt. Ge-
räth dies Alles, fo fehe ich mich auf einmal im Befitz
einer jährlichen feiten P^innahme von elfhundert Tha-
lern und habe zugleich die günftigfte Gelegenheit, mir
noch ein paar Hundert durch Collegia und Schrift-
ftellerei zu erwerben. Ich kann dann meinen lieben
Vater mit feinem ganzen, zum Wohlthun geneigten