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fchon hätte.« Er wollte am 20. April in Heidelberg
eintreffen. »Es ift dies der gefetzliche Anfang der
Vorlefungen. Hoffentlich herrfcht aber dort, wie über-
all, Ungefetzlichkeit genug, um nach den erlieft Be-
grüfsungen und Einrichtungen mir zu einem Befuch
in Mainz Zeit zu laffen, um mich durch eine kleine
Zerftreuung zur ernften Hofrathscarriere vorzubereiten.«
Die letztere wurde fodann programmmäfsig angetreten
und zwar mit einem Gehalt von achtzehnhundert Gulden,
dreihundert Gulden mehr als in Zürich. Er meint die
Ausficht auf zweitaufend bis dreitaufend Gulden Ho-
norar zu haben, falls es ihm und Pfeufer gelingen
würde, der medicinifchen Facultät wieder zu ihrer
alten Blüthe zu verhelfen. Von Tied emann hatte er
fich fo unabhängig wie irgend möglich gemacht, als
zweiter Profeffor der Anatomie bedingte er fich einen
eigenen Affiftenten und eigene Fonds zu feinen Arbeiten
und Experimenten aus und es wurde ihm privatim
die Zuficherung gegeben, er würde in die Direction
der gefammten Anftalt eintreten, wenn Tiedemann fie
niederlegen oder wenn er ganz abgehen follte. »Dafs
Pfeufer mitgeht;, fo fagt er, »ift keine geringe Er-
höhung des Glückes. In der That preifen wir jetzt gar
oft unfer Schickfal, das uns aus fernen Gegenden hier
zufammengebracht, um uns für immer zu verbinden.«
Der Glanz der Heidelberger Facultät, welcher
ihn feiner Zeit als Studenten nach dem Neckar ge-
führt hatte, war verblichen; dies hatte feinen Grund
darin, dafs fich in den langen Jahren kein Regenera-
tionsprocefs in diefer Facultät vollzogen hatte, fie
war vielmehr im Wefentlichen ganz unverändert ge-
blieben. Tiedemann, Puchelt, Chelius, Nägele, alle
fchon hätte.« Er wollte am 20. April in Heidelberg
eintreffen. »Es ift dies der gefetzliche Anfang der
Vorlefungen. Hoffentlich herrfcht aber dort, wie über-
all, Ungefetzlichkeit genug, um nach den erlieft Be-
grüfsungen und Einrichtungen mir zu einem Befuch
in Mainz Zeit zu laffen, um mich durch eine kleine
Zerftreuung zur ernften Hofrathscarriere vorzubereiten.«
Die letztere wurde fodann programmmäfsig angetreten
und zwar mit einem Gehalt von achtzehnhundert Gulden,
dreihundert Gulden mehr als in Zürich. Er meint die
Ausficht auf zweitaufend bis dreitaufend Gulden Ho-
norar zu haben, falls es ihm und Pfeufer gelingen
würde, der medicinifchen Facultät wieder zu ihrer
alten Blüthe zu verhelfen. Von Tied emann hatte er
fich fo unabhängig wie irgend möglich gemacht, als
zweiter Profeffor der Anatomie bedingte er fich einen
eigenen Affiftenten und eigene Fonds zu feinen Arbeiten
und Experimenten aus und es wurde ihm privatim
die Zuficherung gegeben, er würde in die Direction
der gefammten Anftalt eintreten, wenn Tiedemann fie
niederlegen oder wenn er ganz abgehen follte. »Dafs
Pfeufer mitgeht;, fo fagt er, »ift keine geringe Er-
höhung des Glückes. In der That preifen wir jetzt gar
oft unfer Schickfal, das uns aus fernen Gegenden hier
zufammengebracht, um uns für immer zu verbinden.«
Der Glanz der Heidelberger Facultät, welcher
ihn feiner Zeit als Studenten nach dem Neckar ge-
führt hatte, war verblichen; dies hatte feinen Grund
darin, dafs fich in den langen Jahren kein Regenera-
tionsprocefs in diefer Facultät vollzogen hatte, fie
war vielmehr im Wefentlichen ganz unverändert ge-
blieben. Tiedemann, Puchelt, Chelius, Nägele, alle