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— 4°° —

erforfcht und aufgefchloffen: ein Land, in dem wir
heute wohnlich leben, deffcn Boden wir bauen, das
uns Ausgangspunkt für neue Forfchungszüge geworden
ift. Vor fünf Jahrzehnten haben Ihre Arbeiten mit
denen Schwann's den Grund gelegt zur jetzigen Hifto-
logie, der Wiffenfchaft, von der Sie fagen, »dafs auf
ihrer Verbindung mit der Anatomie die heutige Stel-
lung der letzteren im Unterrichtsfyftem, die des Ana-
tomen im Unterrichtskörper beruhe.« In tiefdringender,
weitgreifender Arbeit, in lichtvoller Darftellung haben
Sie in Ihren Werken über allgemeine Anatomie und
rationelle Pathologie der biologifchen Naturlehre ge-
zeigt, auf wie viele ihrer Wege neues Licht durch
das Mikrofkop zu fallen hatte, und find fo einer der
bedeutendften Schöpfer und Entwickler der glänzen-
den hiftologifchen Arbeitsperiode gewefen, deren Ernte
unfere Zeit geniefst. Die zahlreichen fchönen Ent-
deckungen, die Sie felbft dafür bis in die jüngfte Zeit
beifteuerten, find heute Gemeingut der Wiffenfchaft,
Zierden ihrer Literatur, Fundamente für ihren Weiter-
bau. Und faft nicht minder hoch als diefe muffen
wir es Ihnen anrechnen, dafs Sie auch die Arbeit der
Uebrigen leiteten: lange haben Sie, als Einzelner, der
bewundernswerthen Mühe obgewaltet, in der jungen
Forfchung Ordnung zu halten, indem Sie in Ihren
Jahresberichten fie mit berufenem Auge fichteten und
ihr die geeigneten Wege wiefen.

Aber nicht blofs der morphologifchen Lehre haben
Sie folche gewiefen, fondern auch der gefammten
Medicin. In den Zuftand der pathologifchen Syfteme,
der vor vierzig Jahren beftand und den die heutige
Schule kaum noch aus der Gefchichte der Medicin
 
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