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Meyer, Johann Heinrich
Die bühnenschriftstellerische Tätigkeit des Freiherrn Wolfgang Heribert v. Dalberg — Heidelberg: Buch- und Kunstdruckerei von Carl Pfeffer, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.56547#0082
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Venedig und Koriolans“. Der Herausgeber hat sich selbst nicht
sicher gefühlt, als er in der Einleitung erklärte, es „scheine ihm,
Macbeth in einer aus Dalbergs Feder stammenden Bearbeitung
wieder aufgenommen worden zu sein“ und weiterhin „auch
die übrigen 4 Stücke (Julius Cäsar, Kaufmann von Venedig,
Koriolan, Timon von Athen) waren allem Anscheine nach von
Dalberg für die Mannheimer Bühne eingerichtet“. Sicheres
lässt sich darüber nur Folgendes sagen: Unzweifelhafte Be-
arbeitungen aus Dalbergs Feder sind Julius Cäsar und Timon
von Athen. Als Verfasser des Julius Cäsar wird er mehrfach
ausdrücklich erwähnt: als der des Timon von Athen zeichnet
ihn in dem von Böcks Hand herrührenden Manuskript die An-
gabe: von Dalberg. Für die Behauptung Pichlers (Chronik des
Grossh. H. und N. in Mannheim 1879, Seite 73) und wahr-
scheinlich Shakespeare Jahrbuch IX, 7, dass die Bearbeitung
des Kaufmanns von Venedig von Dalberg herrühre, konnte der
Beweis nicht erbracht werden; für Dalbergs Autorschaft am
Koriolan fehlt ebenfalls jeder Anhalt.
5. Nach der Vorbemerkung zur Mannheimer Schaubühne
hatte Dalberg noch ein Stück geplant mit dem Titel „Sieg
der Natur“.
Im Mannheimer Theaterkalender 1795, S. 155, 156 werden
noch als angeblich aufgeführte aber noch ungedruckte Stücke
„Verborgene Ehemann“, „Mütterliche Ungewissheit“ als zum
Druck fertige, aber noch nicht aufgeführte Stücke „Caroline von
Horrenberg“, „Agathe oder Gewalt der Erziehung“, sowie nach
Federici „Braut und Witwe in einer Nacht“, „Die Zeit klärt
alles auf“ „Adelheid von Witry“ „Neue Frauenschule“ „Wohl-
tun bringt Zinsen“ erwähnt. In der Handschriftensammlung
des Mannheimer Theaters sind die Stücke nicht vorhanden,
auch nicht aufgeführt, (cf. Walter, Archiv und Bibliothek des
Mannh, Theaters.) Nur ist ein Stück aufgeführt mit dem Titel
„Victorine oder Wohltun bringt Zinsen“ L. 4, das von Schröder
bearbeitet ist.
 
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