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Meyer, Julius; Bode, Wilhelm von; Gemäldegalerie [Editor]
Koenigliche Museen, Gemälde-Galerie: beschreibendes Verzeichnis der während des Umbaues ausgestellten Gemälde — Berlin: Berg & v. Holten, 1878

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https://doi.org/10.11588/diglit.51384#0220
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206

Luzzi.

Luzzi. Lorenzo Luzzi. Venetianische Schule (Friaul).
Lebensverhältnisse unbekannt. Thätig zu Feltre
um 1511. Nicht derselbe Meister wie Pietro Luzzi, gen.
Morto da Feltre, wie die neuere Forschung anzunehmen
geneigt ist (s. unten).
154. Thronende Maria mit dem Kinde und Heiligen.
Vor einem mit dichtem Buschwerk bestandenen
Hügel auf hohem Throne sitzend hält Maria das
stehende Kind auf dem Schoosse, das nach der Fahne
des vor dem Thronsockel zur Rechten stehenden
hl. Mauritius greift. Mauritius ist in voller Rüstung,
die Linke am Schwert, in der Rechten die Fahne
haltend; vor ihm am Boden der Helm. Zur Linken
stehend der hl. Stephanus in reichem Diakonenornate,
in der Linken ein Buch, in der Rechten Steine.
Hintergrund Landschaft.
Bez. rechts unten: 1511 lavrencivs lvcivs feltren1^
pinget
Die Bezeichnung ist genauer Untersuchung zufolge voll*
kommen echt, also nicht gefälscht, wie Crowe und Caval*
caselle dafürhalten; daher kann auch der Meister dieses
Bildes nicht derselbe Maler sein wie Pietro Luzzi, gen. Morto
da Feltre, was neuerdings von jenen Forschern angenommen
worden. Lorenzo Luzzi ist ein besonderer Meister, der nach
einer handschriftlich erhaltenen Geschichte von Feltre die
Kirche S. Stefano daselbst mit Fresken geschmückt hat, und
das Berliner Bild ist sehr wahrscheinlich dasselbe, welches
Lanzi noch im vorigen Jahrhundert mit ganz gleicher Be*
Zeichnung in jener Kirche gesehen hat („la Tavola del Pro*
tomartire“; letzterer ist eben der hl. Stephan). Von dem*
selben Lorenzo ist wahrscheinlich noch das Altarbild in der
Pfarrkirche zu Caupo bei Feltre, während die übrigen von
einem Luzzi herrührenden Malereien in Feltre und Villabruna
dem Pietro Luzzi angehören. Von Lorenzo scheinen sonst
keine Werke erhalten zu sein.
Pappelholz, h. 2,51, br. 1,57. — Sammlung Solly, 1821.

Mabuse. Jan Gossart, gen. Jan Mabuse, s. Gossart.
 
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