Vecellio (Tiziano). 401
der Behandlung. — Roberto Strozzi, vermählt mit Maddalena
de’ Medici, lebte, seitdem die Strozzi, ein hochangesehenes flo-
rentiner Geschlecht und „die reichste Familie“ Italien’s, sich
1537 der Thronbesteigung des Herzogs Cosimo vergeblich
widersetzt hatten und in die Verbannung gehen mussten, ab-
wechselnd in Venedig, Frankreich und Rom; während seines
Aufenthaltes in Venedig liess er seine kleine Tochter von
Tizian malen. Die dargestellte Tochter Roberto’s (nach Litta
hatte er deren vier aus seiner Ehe) ist muthmasslich Alfonsina,
reiche spater mit Scipione Fieschi vermählt wurde. Pietro
Aretino schrieb dem Künstler über das „wunderbare“ Bild
einen begeisterten Brief (vom. 6. Juli 1542).
Leinwand, h. 1,15, br. 0,98. — Erworben 1878 aus dem Palazzo Strozzi zu
Florenz.
161. Bildniss des veneti anischen Admirals Giovanni
Moro (f 1539). Nach rechts gewendet und grad-
aus blickend, mit spärlichem Haupthaar und starkem
Vollbart; in Stahlpanzer und purpurrothem Mantel,
der lose auf der linken Schulter hängt und über den
rechten Arm fällt. In der Rechten hält er den
Kommandostab. Dunkler Grund.
Bez. oben rechts in späterer Aufschrift: ioannes
MAVRVS GENERALIS MARIS IMPERATOR. MDXXXVIII.
Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h.0,82, br. 0,67.—Erworben 1841/42 in Italien.
163. Bildniss des Künstlers. In vorgerücktem Alter,
mit grauem Vollbart; von vorn gesehen und den
Blick nach rechts gewendet. Der Künstler * sitzt
hinter einem mit grünem Teppich bedeckten Tische,
auf dem der rechte Arm ruht; die linke Hand auf
das linke Knie gestützt. Das Haupt mit einer klei-
nen dunklen Kappe bedeckt; schillerndes röthliches
Gewand, darüber eine offene mit Pelz gefütterte
Schaube; über der Brust eine vierfache goldene
Kette (das Zeichen der Ritterwürde). Dunkler
Grund.
Das Bildniss Tizian’s in den Uffizien zu Florenz (No. 384)
ist ähnlich in der Auffassung bei anderer Haltung der Hände.
Lebensgrosse Figur bis zu den Knieen. Leinwand, b. 0,97, br. 0,75. —
Sammlung Solly, 1821.
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der Behandlung. — Roberto Strozzi, vermählt mit Maddalena
de’ Medici, lebte, seitdem die Strozzi, ein hochangesehenes flo-
rentiner Geschlecht und „die reichste Familie“ Italien’s, sich
1537 der Thronbesteigung des Herzogs Cosimo vergeblich
widersetzt hatten und in die Verbannung gehen mussten, ab-
wechselnd in Venedig, Frankreich und Rom; während seines
Aufenthaltes in Venedig liess er seine kleine Tochter von
Tizian malen. Die dargestellte Tochter Roberto’s (nach Litta
hatte er deren vier aus seiner Ehe) ist muthmasslich Alfonsina,
reiche spater mit Scipione Fieschi vermählt wurde. Pietro
Aretino schrieb dem Künstler über das „wunderbare“ Bild
einen begeisterten Brief (vom. 6. Juli 1542).
Leinwand, h. 1,15, br. 0,98. — Erworben 1878 aus dem Palazzo Strozzi zu
Florenz.
161. Bildniss des veneti anischen Admirals Giovanni
Moro (f 1539). Nach rechts gewendet und grad-
aus blickend, mit spärlichem Haupthaar und starkem
Vollbart; in Stahlpanzer und purpurrothem Mantel,
der lose auf der linken Schulter hängt und über den
rechten Arm fällt. In der Rechten hält er den
Kommandostab. Dunkler Grund.
Bez. oben rechts in späterer Aufschrift: ioannes
MAVRVS GENERALIS MARIS IMPERATOR. MDXXXVIII.
Lebensgr. Brustbild. Leinwand, h.0,82, br. 0,67.—Erworben 1841/42 in Italien.
163. Bildniss des Künstlers. In vorgerücktem Alter,
mit grauem Vollbart; von vorn gesehen und den
Blick nach rechts gewendet. Der Künstler * sitzt
hinter einem mit grünem Teppich bedeckten Tische,
auf dem der rechte Arm ruht; die linke Hand auf
das linke Knie gestützt. Das Haupt mit einer klei-
nen dunklen Kappe bedeckt; schillerndes röthliches
Gewand, darüber eine offene mit Pelz gefütterte
Schaube; über der Brust eine vierfache goldene
Kette (das Zeichen der Ritterwürde). Dunkler
Grund.
Das Bildniss Tizian’s in den Uffizien zu Florenz (No. 384)
ist ähnlich in der Auffassung bei anderer Haltung der Hände.
Lebensgrosse Figur bis zu den Knieen. Leinwand, b. 0,97, br. 0,75. —
Sammlung Solly, 1821.
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