308 Reni. Rhein. Schule. Rhein. Meister.
gestützt, der Rede des Paulus aufmerksam zuhörend.
Beide auf Steinen in einer Felsenhöhle sitzend.
Oben Maria in der Herrlichkeit auf Wolken ge-
lagert, das Kind auf dem Schoosse; links zwei ver-
ehrende Engel, rechts zwei andere sich umschlungen
haltend. Lieber, den Einsiedlern ein schwebender
Rabe, der ein Brod im Schnabel hält.
Ein Hauptwerk des Meisters aus seiner früheren Zeit, als
er vorwiegend von Caravaggio beinflusst war: von kräftiger,
ins Gewaltige gesteigerter Formengebung und energischen
Gegensätzen in Licht und Schatten. Es ist der Moment der
Legende dargestellt, da Antonius, der sich nach fünfund-
siebenzigjähriger Busse für den' ältesten Wüstenbewohner
hielt, auf göttliche Weisung den hl. Paulus besucht, als wel-
cher neunzig Jahre in seiner Höhle zugebracht habe, und
nun in diesem seinen Meister findet. Der Rabe, der sonst
dem Paulus zu seiner täglichen Nahrung ein halbes Brod
brachte, bringt heute für beide ein ganzes.
Ueberlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2,90, br. 1,87. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Rheinische Schule um 1490.
547 A. Maria mit dem Kinde. Maria, in der Linken ein
Buch haltend, unterstützt mit der Rechten das auf
ihrem Schoosse sitzende Kind, welches in dem
Buche blättert. Auf getüpfeltem Goldgrund.
Früher dem unter dem Namen des Meisters E. S. von 1466
bekannten Kupferstecher zugeschrieben. In dem Typus der
Maria ist allerdings eine gewisse Aehnlichkeit mit den
Köpfen des Meisters E. S. nicht zu verkennen; doch ist dies
kein genügender Grund, ihm das Bild zuzutheilen, da wir
dafür, dass derselbe als Maler thätig gewesen, gar keinen
Anhaltspunkt haben.
Eichenholz, oben abgerundet, h. 0,26, br. 0,17. — Erworben 1845.
Rheinischer Meister um 1500.
575 — 575 B. Flügelaltar.
575. Mittelbild: Die hl. Anna und Maria mit dem
Kinde. Maria mit offenem gewelltem Haar und in
gestützt, der Rede des Paulus aufmerksam zuhörend.
Beide auf Steinen in einer Felsenhöhle sitzend.
Oben Maria in der Herrlichkeit auf Wolken ge-
lagert, das Kind auf dem Schoosse; links zwei ver-
ehrende Engel, rechts zwei andere sich umschlungen
haltend. Lieber, den Einsiedlern ein schwebender
Rabe, der ein Brod im Schnabel hält.
Ein Hauptwerk des Meisters aus seiner früheren Zeit, als
er vorwiegend von Caravaggio beinflusst war: von kräftiger,
ins Gewaltige gesteigerter Formengebung und energischen
Gegensätzen in Licht und Schatten. Es ist der Moment der
Legende dargestellt, da Antonius, der sich nach fünfund-
siebenzigjähriger Busse für den' ältesten Wüstenbewohner
hielt, auf göttliche Weisung den hl. Paulus besucht, als wel-
cher neunzig Jahre in seiner Höhle zugebracht habe, und
nun in diesem seinen Meister findet. Der Rabe, der sonst
dem Paulus zu seiner täglichen Nahrung ein halbes Brod
brachte, bringt heute für beide ein ganzes.
Ueberlebensgr. Fig. Leinwand, h. 2,90, br. 1,87. — Sammlung Giustiniani, 1815.
Rheinische Schule um 1490.
547 A. Maria mit dem Kinde. Maria, in der Linken ein
Buch haltend, unterstützt mit der Rechten das auf
ihrem Schoosse sitzende Kind, welches in dem
Buche blättert. Auf getüpfeltem Goldgrund.
Früher dem unter dem Namen des Meisters E. S. von 1466
bekannten Kupferstecher zugeschrieben. In dem Typus der
Maria ist allerdings eine gewisse Aehnlichkeit mit den
Köpfen des Meisters E. S. nicht zu verkennen; doch ist dies
kein genügender Grund, ihm das Bild zuzutheilen, da wir
dafür, dass derselbe als Maler thätig gewesen, gar keinen
Anhaltspunkt haben.
Eichenholz, oben abgerundet, h. 0,26, br. 0,17. — Erworben 1845.
Rheinischer Meister um 1500.
575 — 575 B. Flügelaltar.
575. Mittelbild: Die hl. Anna und Maria mit dem
Kinde. Maria mit offenem gewelltem Haar und in