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Bernadett Asztalos
8. Schlussbemerkungen
Die Kultur und gesellschaftliche Entwicklug in Ungarn wurde immer durch die
besondere geographische Lage des Landes beeinflußt. Ungarn verbindet nämlich
Westeuropa mit dem Balkan. Seine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen den Kul-
turen war in der Frühen Neuzeit in gesteigertem Maße zu erkennen, als das Land
eine Brücke zwischen Westeuropa und dem Osmanischen Reich gebildet hat. Kul-
turelle Einflüsse von Osten und Westen erreichten das Land zum gleichen Zeit-
punkt und sie wurden in die schon existierende ungarische Kultur eingebaut. Diese
Erscheinung ist in Ungarn schon seit der Gründung des Staates zu betrachten. Das
Land war sowohl Regnum Marianum wie auch das Erbe des Hunnen Attila. Diese
seltsame Doppelheit beinflusste nachhaltig das Familienleben und die Lebenswei-
sen der Ungarn. Uber Jahrhunderte war für das ungarische Volk typisch, dass die
Familie den höchsten Stellenwert hatte und eindeutig im Vordergrund stand. Die
Zahl der Geburten war höher als in den westlichen Ländern, hat mehr Ähnlichkeit
mit den demographischen Entwicklungen in den östlichen Ländern. Aber von Zeit
zu Zeit wirkten westliche Einflüsse deutlich erkennbar. So nahm die Schulung und
die Hygiene einen Aufschwung und das einzelne Kind wurde zunehmend als etwas
Wertvolles angesehen. Das belegen unsere Quellen aus der frühen Neuzeit. Noch
überraschender ist aber die Tatsache, dass internationale soziologische Forschungen
- die die postkommunistischen Länder unter familiensoziologischem Aspekt unter-
sucht haben - auf das selbe Ergebnis gekommen sind. Das hat mich überzeugt, dass
Ereignisse aus der heutigen Zeit vollkommen nur durch die Kenntniss der Vergan-
genheit zu verstehen sind.31
Biblographie
Asztalos, Bernadett, Kanizsai Orsolya reformkonyhäja (The Reform Kitchen of Orsolya Kaniz-
sai), in: Müvelödes 5, LIII/2000 Kolozsvär
Diese., Egeszsegügy Nädasdy Tamäs nädor udvaräban (Hygiene in the Court of Palatine Tamäs
Nädasdy), in: Tanulmänyok fei evezred magyar törtenelmebd'l (Studies of Hungarian History from
the Sixteenth Century to the Modern Age), hg. von FEJERDY, Gergely Piliscsaba 2002
Barta, Istvän, Berend, T. Ivän, Hanak, Peter, Lackö, Miklös, Makkai, Läszlö, Nagy, L. Zsuzsa,
Ranki, György (Hg.), Histoire de la Hongrie des origines ä nosjours, Budapest 1974
Benda, Kalman (Hg.), Nyäri Päl es Värday Kata levelezese 1600-1607, (The Correspondense of Pal
Nyäri and Kata Värday), Kisvärda 1975
Benedek, Istvän, Hügieia, Az euröpai orvostudomäny törtenete (Hügieia, The History of European
Medical Science), Budapest 1990
Bertenyi, Ivän (Hg.), A törtenelem segedtudomänyai (History and Its Auxiliary Sciences), Pannonica-
Osiris 1998
Deäk, Farkas, Magyar hölgyek levelei 1515-1709 (Letters of Hungarian Ladies), Budapest 1879
Ders., Egy magyar föür a XVII. szdzadban (A Hungarian Aristocrat in the Seventeenth Century), Bud-
apest 1888
Hargittay, Emil (Hg.), Regi magyar levelestdr (XVI-XVII. szäzad) (Old Hungarian Letters from the
Sixteenth and Seventeenth Centuries), Budapest 1981
31 Ich danke Sändor Öze, Zsuzsanna Gälffy und Agnes Vass für ihre Hilfe und Anregungen sowie
Jörg Rogge für die sprachliche Überarbeitung des Textes.
Bernadett Asztalos
8. Schlussbemerkungen
Die Kultur und gesellschaftliche Entwicklug in Ungarn wurde immer durch die
besondere geographische Lage des Landes beeinflußt. Ungarn verbindet nämlich
Westeuropa mit dem Balkan. Seine wichtige Rolle als Bindeglied zwischen den Kul-
turen war in der Frühen Neuzeit in gesteigertem Maße zu erkennen, als das Land
eine Brücke zwischen Westeuropa und dem Osmanischen Reich gebildet hat. Kul-
turelle Einflüsse von Osten und Westen erreichten das Land zum gleichen Zeit-
punkt und sie wurden in die schon existierende ungarische Kultur eingebaut. Diese
Erscheinung ist in Ungarn schon seit der Gründung des Staates zu betrachten. Das
Land war sowohl Regnum Marianum wie auch das Erbe des Hunnen Attila. Diese
seltsame Doppelheit beinflusste nachhaltig das Familienleben und die Lebenswei-
sen der Ungarn. Uber Jahrhunderte war für das ungarische Volk typisch, dass die
Familie den höchsten Stellenwert hatte und eindeutig im Vordergrund stand. Die
Zahl der Geburten war höher als in den westlichen Ländern, hat mehr Ähnlichkeit
mit den demographischen Entwicklungen in den östlichen Ländern. Aber von Zeit
zu Zeit wirkten westliche Einflüsse deutlich erkennbar. So nahm die Schulung und
die Hygiene einen Aufschwung und das einzelne Kind wurde zunehmend als etwas
Wertvolles angesehen. Das belegen unsere Quellen aus der frühen Neuzeit. Noch
überraschender ist aber die Tatsache, dass internationale soziologische Forschungen
- die die postkommunistischen Länder unter familiensoziologischem Aspekt unter-
sucht haben - auf das selbe Ergebnis gekommen sind. Das hat mich überzeugt, dass
Ereignisse aus der heutigen Zeit vollkommen nur durch die Kenntniss der Vergan-
genheit zu verstehen sind.31
Biblographie
Asztalos, Bernadett, Kanizsai Orsolya reformkonyhäja (The Reform Kitchen of Orsolya Kaniz-
sai), in: Müvelödes 5, LIII/2000 Kolozsvär
Diese., Egeszsegügy Nädasdy Tamäs nädor udvaräban (Hygiene in the Court of Palatine Tamäs
Nädasdy), in: Tanulmänyok fei evezred magyar törtenelmebd'l (Studies of Hungarian History from
the Sixteenth Century to the Modern Age), hg. von FEJERDY, Gergely Piliscsaba 2002
Barta, Istvän, Berend, T. Ivän, Hanak, Peter, Lackö, Miklös, Makkai, Läszlö, Nagy, L. Zsuzsa,
Ranki, György (Hg.), Histoire de la Hongrie des origines ä nosjours, Budapest 1974
Benda, Kalman (Hg.), Nyäri Päl es Värday Kata levelezese 1600-1607, (The Correspondense of Pal
Nyäri and Kata Värday), Kisvärda 1975
Benedek, Istvän, Hügieia, Az euröpai orvostudomäny törtenete (Hügieia, The History of European
Medical Science), Budapest 1990
Bertenyi, Ivän (Hg.), A törtenelem segedtudomänyai (History and Its Auxiliary Sciences), Pannonica-
Osiris 1998
Deäk, Farkas, Magyar hölgyek levelei 1515-1709 (Letters of Hungarian Ladies), Budapest 1879
Ders., Egy magyar föür a XVII. szdzadban (A Hungarian Aristocrat in the Seventeenth Century), Bud-
apest 1888
Hargittay, Emil (Hg.), Regi magyar levelestdr (XVI-XVII. szäzad) (Old Hungarian Letters from the
Sixteenth and Seventeenth Centuries), Budapest 1981
31 Ich danke Sändor Öze, Zsuzsanna Gälffy und Agnes Vass für ihre Hilfe und Anregungen sowie
Jörg Rogge für die sprachliche Überarbeitung des Textes.