5.3. Nach dem Paradigmenwechsel: Das Reich und die Fürsten
373
1235 erfolgte Ausschaltung einer selbständigen Herrschaftszentrale in Deutschland und
die völlige Hinlenkung des Kaisers auf die italienischen Probleme trug sicherlich wesent-
lich dazu bei. Die Gegenkönigswahlen, vorgenommen von den aktivsten Trägerkreisen
des Königtums Heinrichs (VII ), waren somit wohl weniger ein Reflex auf die Politik
der Päpste als vielmehr ein ernstzunehmender „Hilferuf". Dieses Bedürfnis nach einer
Zentralgewalt, die die komplexen Kräfteverhältnisse halbwegs ausbalancieren konnte,
blieb auch über die folgenden „anarchischen" Jahrzehnte gerade am Rhein so lebendig,
dass von hier aus 1273 die Erneuerung des Königtums ausgehen konnte.
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1235 erfolgte Ausschaltung einer selbständigen Herrschaftszentrale in Deutschland und
die völlige Hinlenkung des Kaisers auf die italienischen Probleme trug sicherlich wesent-
lich dazu bei. Die Gegenkönigswahlen, vorgenommen von den aktivsten Trägerkreisen
des Königtums Heinrichs (VII ), waren somit wohl weniger ein Reflex auf die Politik
der Päpste als vielmehr ein ernstzunehmender „Hilferuf". Dieses Bedürfnis nach einer
Zentralgewalt, die die komplexen Kräfteverhältnisse halbwegs ausbalancieren konnte,
blieb auch über die folgenden „anarchischen" Jahrzehnte gerade am Rhein so lebendig,
dass von hier aus 1273 die Erneuerung des Königtums ausgehen konnte.