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Moderne Bauformen: Monatshefte für Architektur und Raumkunst — 6.1907

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Nr. 7
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Dresdner Künstlerheft 1907, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.23633#0369
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MODERNE BAUFORMEN
MONATSHEFTE FÜR ARCHITEKTUR
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7


ZWEITES DRESDNER KÜNSTLERHEFT 1907

Der Dresdner Rathaus-Neubau erheischte, dass
neben anderen Gebäuden auch diejenigen am
Platze „an der Kreuzkirche“ und an der „Schul-
gasse“ fallen mussten. Zu diesen gehörten das
Gebäude der Kgl. Superintendentur und das der
Landständischen Bank. Diese beiden Bauten rührten
von ein und demselben Künstler her, dem Bau-
rat Eberhardt, und vergegenwärtigten die Nach-
Sempersche Schule. Sie waren aus ihrer Zeit
heraus das Beste, was in Dresden damals geleistet
wurde und es ist ein tragisches Geschick, dass ihr
Schöpfer in hohem Alter ihren Abbruch noch er-
leben musste. V
V Als teilweisen Landausgleich bot die Stadt der
Königl. Superintendentur
und der Landständis«. hen
Bank Teile des Areal an,
das direkt gegenübei den
alten Gebäuden lag und
sich dem neuen Rathaus-
bau nach dem Altstädter
Marktplatz zu vorlagert.
Die Kgl. Superintenden-
tur erhielt das Land ge-
genüber der Kreuzkirche,
die Landständische Bank
das am Güntzplatz und
das dazwischen liegende
Areal benützte die städ-
tische Sparkasse zur Er-
richtung eines selbstän-
digen Gebäudes. V
V Die verschiedenen
Zwecke, welchen diese
Häuser dienen mussten,
bedingten jedes für sich

ein Bauprogramm, das auf die Fassadenentwick-
lung bestimmend einwirkte. Die Landständische
Bank musste das Erdgeschoss in der Höhen-
entwicklung betonen, da es die Bankräume auf-
zunehmen hatte, während in der Sparkasse der
Hauptsaal in dem ersten Stockwerk lag. Das Super-
intendenturgebäude wiederum hat ausser den Ge-
meindesälen nur einfache Geschäftsräume bean-
sprucht und musste eine dementsprechende Aus-
bildung erhalten. V
V Somit war durch die verschiedene Höhenent-
wicklung der Gebäude der Gedanke der Einheit-
lichkeit ausgeschlossen. Die verschiedenen Künst-
ler gestalteten ihre Aufgaben unter sich ganz
unabhängig, gefördert
von den Behörden und
einer einsichtigen Bau-
polizei. Die Bauten
können daher ein Bei-
spiel geben, dass es
nicht nötig ist, Künstler
in ihren Arbeiten von
aussen her zu beeinflus-
sen, sobald dieselben
nur bedacht sind, ihre
Bauten so zu gestalten,
dass sie trotz der Ver-
schiedenheit der künstle-
rischen Auffassung im
Städtebild einheitlich Zu-
sammenwirken. In wie-
weit es gelungen ist,
dies in der vorliegenden
Gebäudegruppe zu er-
reichen, sollen die folgen-
den Abbildungen zeigen.


Lageplan des Baublocks der Landständischen Bank, der
Städtischen Sparkasse und der Superintendentur zu Dresden

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