Jahre an der Umgestaltung der Wiirzburger Glacisanlagen zu dem damals 34
Hektar groBen Ringpark mit4. Im Februar 1887 folgte Swensson einem Ruf
des Wiener Stadtgarteninspektors Gustav Sennholz (1850-1895), der ebenso
wie Lindahl ein friiherer Mitarbeiter der beriihmten „Gartenarchitecten-Firma
Gebr. Siesmayer" (Bockenheim bei Frankfurt/Main) war. Swensson realisier-
te in Wien-Wahring nach Planen von Sennholz den 5 Hektar groBen 1. Bau-
abschnitt des Tiirkenschanzparkes, der zum 40-jahrigen Regierungsjubilaum
des Kaisers Franz Joseph I am 30. 09. 1888 eróffnet wurde. AnschlieBend war
Swensson auf Empfehlung des Wiener Architekten Hermann Helmer (1849—
1919)5 in Riischlikon am Ziirichsee tatig und realisierte dort in zwei Bauab-
schnitten die heute leider nicht mehr erhaltene, groBziigige Parkanlage fur den
Seidenindustriellen Robert Schwarzenbach-Zeuner. Swensson gilt ais erster
freischaffender Gartenarchitekt Wiens6. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die
Wiener Villenviertel Dóbling, Wahring und Dornbach (Villenanlagen Josef
Robert Hardy, Carl Angerer, J. Weinberger, Bernhard Popper und Josef Eisler
von Terramare). Zu seinen ersten Arbeiten in Wien zahlten die Parkanlage der
Privatheilanstalt „Sanatorium Dr. Loew" in der Mariannengasse und der „Hiet-
zinger Volkspark" (heute Hiigelpark) im Cottageviertel Unter-St. Veit (beide
1894). Swensson griindete um 1905 in Tulln bei Wien eine Baumschule mit
reichhaltigem Sortiment (speziell Koniferen). In Niederósterreich gestaltete er
die grofizugigen Parkanlagen der Villa Alexander v. Schreiber in Purkersdorf
(1894) und der Villa Ritter v. Schoeller in Hirschwang (1906). Carl Gustav
Swensson war dariiber hinaus in der gesamten K.K.-Monarchie tatig. Neben
seinem Engagement auf Schloss Okocim bei Brzesko sind hier vor allem die
Projekte in Marienbad (Marianske Lazne) von Bedeutung. Von 1901 bis 1904
iiberarbeitete und erweiterte er dort im Auftrag der Stadtgemeinde die aus-
gedehnten Kurparkanlagen. Bereits unmittelbar vor der Jahrhundertwende
gestaltete Swensson in Marienbad die Parkanlagen der Villa Luginsland (heu-
te Casino LIL) und 1903 die AuBenanlagen des Hotelcafes „Rubezahl". Um
1897 hatte Swensson im Auftrag des Wiener K.K-Baurates Carl Ritter von
Wessely die Parkanlagen des Schlosses Zinkau (Żinkovy) bei Pilsen (Plzeń)
uberarbeitet. Im heutigen Slowenien bearbeitete er fiir verschiedene Zweige
der Familie von Pongratz die Parkanlagen der Villa Zora in Bied (heute Rat-
4 K. Stritzke, Jóns Persson Lindahl och Carl Gustav Swensson - Tva trddgardsmdstare av
internationellt matt, in: „Lustgarden" 2001, S. 87-91.
5 Carl Gustav Swensson realisierte zu mehreren Projekten des Ateliers Fellner & Helmer
die Parkanlagen (seit 1891 und 1898 Schloss Schwarzenbach in Riischlikon am Zurichsee/
Schweiz; 1897 Schloss Zinkau (Żinkovy) bei Pilsen (Plzeń)/Tschechien; 1902 Palais v. Pon-
gratz, Visoka ut. 22, Agram (Zagreb)/Kroatien.
6 Nachruf in: ,,Gartnensche Rundschau" 1910, S. 69-71.
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Hektar groBen Ringpark mit4. Im Februar 1887 folgte Swensson einem Ruf
des Wiener Stadtgarteninspektors Gustav Sennholz (1850-1895), der ebenso
wie Lindahl ein friiherer Mitarbeiter der beriihmten „Gartenarchitecten-Firma
Gebr. Siesmayer" (Bockenheim bei Frankfurt/Main) war. Swensson realisier-
te in Wien-Wahring nach Planen von Sennholz den 5 Hektar groBen 1. Bau-
abschnitt des Tiirkenschanzparkes, der zum 40-jahrigen Regierungsjubilaum
des Kaisers Franz Joseph I am 30. 09. 1888 eróffnet wurde. AnschlieBend war
Swensson auf Empfehlung des Wiener Architekten Hermann Helmer (1849—
1919)5 in Riischlikon am Ziirichsee tatig und realisierte dort in zwei Bauab-
schnitten die heute leider nicht mehr erhaltene, groBziigige Parkanlage fur den
Seidenindustriellen Robert Schwarzenbach-Zeuner. Swensson gilt ais erster
freischaffender Gartenarchitekt Wiens6. Sein Hauptarbeitsgebiet waren die
Wiener Villenviertel Dóbling, Wahring und Dornbach (Villenanlagen Josef
Robert Hardy, Carl Angerer, J. Weinberger, Bernhard Popper und Josef Eisler
von Terramare). Zu seinen ersten Arbeiten in Wien zahlten die Parkanlage der
Privatheilanstalt „Sanatorium Dr. Loew" in der Mariannengasse und der „Hiet-
zinger Volkspark" (heute Hiigelpark) im Cottageviertel Unter-St. Veit (beide
1894). Swensson griindete um 1905 in Tulln bei Wien eine Baumschule mit
reichhaltigem Sortiment (speziell Koniferen). In Niederósterreich gestaltete er
die grofizugigen Parkanlagen der Villa Alexander v. Schreiber in Purkersdorf
(1894) und der Villa Ritter v. Schoeller in Hirschwang (1906). Carl Gustav
Swensson war dariiber hinaus in der gesamten K.K.-Monarchie tatig. Neben
seinem Engagement auf Schloss Okocim bei Brzesko sind hier vor allem die
Projekte in Marienbad (Marianske Lazne) von Bedeutung. Von 1901 bis 1904
iiberarbeitete und erweiterte er dort im Auftrag der Stadtgemeinde die aus-
gedehnten Kurparkanlagen. Bereits unmittelbar vor der Jahrhundertwende
gestaltete Swensson in Marienbad die Parkanlagen der Villa Luginsland (heu-
te Casino LIL) und 1903 die AuBenanlagen des Hotelcafes „Rubezahl". Um
1897 hatte Swensson im Auftrag des Wiener K.K-Baurates Carl Ritter von
Wessely die Parkanlagen des Schlosses Zinkau (Żinkovy) bei Pilsen (Plzeń)
uberarbeitet. Im heutigen Slowenien bearbeitete er fiir verschiedene Zweige
der Familie von Pongratz die Parkanlagen der Villa Zora in Bied (heute Rat-
4 K. Stritzke, Jóns Persson Lindahl och Carl Gustav Swensson - Tva trddgardsmdstare av
internationellt matt, in: „Lustgarden" 2001, S. 87-91.
5 Carl Gustav Swensson realisierte zu mehreren Projekten des Ateliers Fellner & Helmer
die Parkanlagen (seit 1891 und 1898 Schloss Schwarzenbach in Riischlikon am Zurichsee/
Schweiz; 1897 Schloss Zinkau (Żinkovy) bei Pilsen (Plzeń)/Tschechien; 1902 Palais v. Pon-
gratz, Visoka ut. 22, Agram (Zagreb)/Kroatien.
6 Nachruf in: ,,Gartnensche Rundschau" 1910, S. 69-71.
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