Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Modus: Prace z historii sztuki — 8-9.2009

DOI article:
Schwahn, Michael: Der Wintergarten im Schloss Okocim bei Brzesko
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.19073#0207

DWork-Logo
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
haus) und des Schlosses Śenek7 bei Celje. In Kroatien zeichnete Swensson fur
Parkanlagen der Familie von Pongratz auf Schloss Maruśevec bei Varażdin
(ab 1905) und in Zagreb (Visoka ut. 22) verantwortlich. Swensson war ein be-
gnadeter Maler und Zeichner8. Anlasslich der 1. Ósterreichischen Reichsgar-
tenbauausstellung 1901 in Wien wurde Swensson fur seine dort ausgestellten
Aąuarelle, Photographien und Zeichnungen der von ihm ausgefuhrten Garten
und Anlagen das „Staatsehrendiplom des hohen K.K. Ackerbauministeriums"
verliehen. Nach seiner Hochzeit am 25. 07. 1906 mit Ida Hannemann und der
Geburt der Tochter Hilma am 05. 09. 1907 erwarb CG. Swensson 1908 die
ósterreichische Staatsburgerschaft. Er verstarb am 13. 04. 1910 im Alter von
nur 48 Jahren und wurde auf dem Hietzinger Friedhof bei Schloss Schónbrunn
beigesetzt.

Carl Gustav Swensson hat fur den Wintergarten von Schloss Okocim zwei
Planalternativen im MaBstab 1:50 ausgearbeitet - eine ca. 90 x 54 cm groBe,
unbeschriftete Alternative (il. 4) und die schlieBlich realisierte, ca. 84 x 87 cm
groBe, beschriftete Alternative (il. 5). Da die unbeschriftete Planalternative
erheblich abweichende Gebaudegrundrisse aufweist, kann davon ausgegan-
gen werden, dass Swensson seine Piane weitgehend zeitgleich mit Simony
entwickelte und nicht erst nach Fertigstellung des Gebaudes hinzugezogen
wurde. Die beschriftete Alternative „Plan iiber den Wintergarten des Herrn Jo-
hann Freiherr v. Gótz, Okocim" ist mit folgenden Planerlauterungen versehen:
I. Eingange Wintergarten, II. Teich mit Fontane, III. Felsengrotte, IV. Sitz-
platze, V. Wandbrunnen, VI. Sitzbank aus Schaleiche, VII. Blumenbeete,
VIII. Hofraum, IX. Terrasse (il. 5).

Heute ist im Wintergarten die groBziigige Grottenarchitektur mit der seitli-
chen Treppe und dem erhóhten Platz iiber der Felsengrotte, ebenso vollstandig
erhalten, wie das Becken des Teiches mit der Fontane. Auch der sehr sehens-
werte Jugendstil-Wandbrunnen an der Aussenwand des Wintergartens ist in
gutem Erhaltungszustand.

Das Wintergartenensemble von Schloss Okocim ist ein wichtiges Zeugnis
europaischer Gartenkunst um die Jahrhundertwende und sollte ais solches un-
bedingt bau- und gartendenkmalpflegerisch gesichert und auch hinsichtlich
seiner ursprunglichen Bepflanzung wiederinstandgesetzt werden.

7 A. Kolśek in: „Varstvo Spomenikov (Journal for the Protection of Monuments)": Prenova
parkovnega kompleksa ob dvorcu Śenek na Polzeli, S. 173-187; Restoration of the Park Com-
plex at Śenek Manor House, Polzela, S. 188-196; Ljubljana (2001); A. Kolśek, Die Stadtparks
in Slowenien 1864-1918, in: Geza Hajós (Hg.), Stadtparks in der ósterreichischen Monarchie
1765-1918, Wien 2007, S. 212-214.

8 Schwahn (wie Anm. 2), S. 18-20.

197
 
Annotationen