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Natur auf einem Zylinder das über ihr angebrachte Symbol
der nährenden Kuh mit Kalb erläutert.1) Der Gestus ihrer
Hände, das orientalische Zeichen der Unterwürfigkeit,2) wird
die erotische Hingabe, die Voraussetzung der Mutterschaft,
andeuten.
Auf denselben Zylindern sehen wir eine bekleidete und
bewaffnete Göttin gleichfalls auf einem Löwen stehend. Diese
ist auf Grund von Beschreibungen in religiösen Texten ziem-
lich sicher mit der Kriegsgöttin Ischtar zu identifizieren,3)
worauf wir unten zurückkommen.
Auf einer zusammengehörigen Gruppe von Zylindern,
die Ward4) aus stilistischen Gründen den Hethitern zuschreiben
zu können meinte, steht ebenfalls eine nackte, der babylonischen
ähnliche Göttin, stets von Adoranten umgeben, manchmal
mit Blumengewinden in den Händen, auf einem Stier oder
unter einem Bogen.
Auf einem Löwen steht wiederum die Göttin der Stadt
Kadesch, wie sie einige ägyptische Stelen zeigen, jedoch in
unägyptischer Vorderansicht, teils nackt5) oder nur mit dem
Gürtel geschmückt,6) teils bekleidet.7) Auf dem Kopf trägt
sie die Symbole der ägyptischen Liebesgöttin Hathor und ist
J) Ree. de travaux rel. ä la phil. et l'arch. XX S. 62.
2) vgl. Perrot II Tf. 6 Fig. 286; Statuen von Tello S. 625, 631;
Bezold, Ninive und Babylon2 Fig. 31.
3) Menant, Glypt. orient. I, 163 ff.
4) American Journal of arch. III 1899 S. 24; Perrot VI S. 751
Abb. 346.
5) Lanzone, Dizionario di mit. Tf. 191; Maspero, Hist. anc. II, 159;
Ree. de travaux VII S. 190; W. M. Müller, Asien und Europa S. 314 links.
ö) Roscher, Lexikon I, 653 (Ed. Meyer); W. M. Müller a. a. 0. rechts.
7) Wilkinson, Manners and customs2 III S. 235 PI. 35; Perrot 1,713;
Lanzone a. a. 0. Tf. 192, 1; W. M. Müller a. a. 0. S. 314 Mitte.
Natur auf einem Zylinder das über ihr angebrachte Symbol
der nährenden Kuh mit Kalb erläutert.1) Der Gestus ihrer
Hände, das orientalische Zeichen der Unterwürfigkeit,2) wird
die erotische Hingabe, die Voraussetzung der Mutterschaft,
andeuten.
Auf denselben Zylindern sehen wir eine bekleidete und
bewaffnete Göttin gleichfalls auf einem Löwen stehend. Diese
ist auf Grund von Beschreibungen in religiösen Texten ziem-
lich sicher mit der Kriegsgöttin Ischtar zu identifizieren,3)
worauf wir unten zurückkommen.
Auf einer zusammengehörigen Gruppe von Zylindern,
die Ward4) aus stilistischen Gründen den Hethitern zuschreiben
zu können meinte, steht ebenfalls eine nackte, der babylonischen
ähnliche Göttin, stets von Adoranten umgeben, manchmal
mit Blumengewinden in den Händen, auf einem Stier oder
unter einem Bogen.
Auf einem Löwen steht wiederum die Göttin der Stadt
Kadesch, wie sie einige ägyptische Stelen zeigen, jedoch in
unägyptischer Vorderansicht, teils nackt5) oder nur mit dem
Gürtel geschmückt,6) teils bekleidet.7) Auf dem Kopf trägt
sie die Symbole der ägyptischen Liebesgöttin Hathor und ist
J) Ree. de travaux rel. ä la phil. et l'arch. XX S. 62.
2) vgl. Perrot II Tf. 6 Fig. 286; Statuen von Tello S. 625, 631;
Bezold, Ninive und Babylon2 Fig. 31.
3) Menant, Glypt. orient. I, 163 ff.
4) American Journal of arch. III 1899 S. 24; Perrot VI S. 751
Abb. 346.
5) Lanzone, Dizionario di mit. Tf. 191; Maspero, Hist. anc. II, 159;
Ree. de travaux VII S. 190; W. M. Müller, Asien und Europa S. 314 links.
ö) Roscher, Lexikon I, 653 (Ed. Meyer); W. M. Müller a. a. 0. rechts.
7) Wilkinson, Manners and customs2 III S. 235 PI. 35; Perrot 1,713;
Lanzone a. a. 0. Tf. 192, 1; W. M. Müller a. a. 0. S. 314 Mitte.