Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
120

für den weiblichen Busen nahm, beruht auf einer Verzeich-
nung- der Schultern, die sich, ebenso wie das lange Haar,1)
auch sonst bei Männern findet.2)

Weiter erscheinen auf daphnäischen Scherben ältere
Männer mit und ohne Waffen,3) tanzend und musizierend4)
nackt; ferner zwei Rüpel, die einander mit Knütteln be-
kämpfen,5) und schließlich Herakles6) und Odysseus,7) doch
ist bei diesem das Glied fortgelassen. Wenn auch letzteres
sowie die deutliche Unkenntnis des nackten Körpers ionischer
Kunst entsprechen, so gehen doch die übrigen Fälle von
Nacktheit darüber hinaus. Diese Vasen ergeben also ein
ganz anderes Bild als die sicher klazomenischen Sarkophage.
Ihre Heimat suchte schon Zahn8) in Klazomenai, entgegen
Flinders-Petrie9) und Dümmler,10) die für lokal-daphnäische
Entstehung eintraten. Es wird aber richtig sein, aus dem
vereinzelten Fund eines Gefäßes dieser Art in Klazomenai,
wohin es sehr leicht versprengt sein kann, nicht gleich auf die
Herkunft der ganzen Klasse zu schließen. Ein ähnliches Bild
wie auf den daphnäischen Scherben werden wir in der Doris

L) Ebenda Tf. 30,1.

-) Dümmler a. a. 0. S. 41 Fig. 4; Kl. Sehr. S. 233 Fig. 155.

3) Ant. Denkm. 11,21,2; Tanis II Tf. 29,3. 31,20; Walters a. a. 0.
B 125,13.

4) Tanis II Tf. 30, 2. 31,16; Walters a. a. 0. B 123, 125,7.

5) Flinders-Petrie, Tanis II Tf. 26, 3. 29, 2.
ß) Walters B 129,7.

7) Dümmler a. a. 0. S. 41 Fig. 3; Kl. Sehr. III S. 232 Fig. 154. Zur
Deutung Jahrbuch des Inst. XII 1897 S. 55 (Petersen).

s) Athen. Mitt. a. a. 0. S. 51. Ihm folgen Klein, Griechische
Kunstgesch. 1,160 u. Lorimer, Journal of hell. stud. XXV 1905 S. 119.

n) Tanis II S. 62.

10) a. a. 0. S. 37; Kl. Sehr. III S. 227.
 
Annotationen