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Nachtrag.

Während der Drucklegung erhalte ich noch von Herrn
Dr. Karo die auf Tf. III, 2. 3 wiedergegebenen Photographien
eines Inselidols im Athener Xationalmuseum.
Er schreibt dazu:

„5380. Frau. Wohl aus Amorgos. Kopf fehlt.
Jetzige Höhe 22,5 cm. Rechter Arm über den Gürtel,
der linke über das Querband auf der Brust gelegt,
beide gehen spitz aus, ohne Hände. Band und Gürtel
auch im Rücken angegeben. Keine Farbspuren. Beine
geschlossen. Füße stehen schräg, die Fersen sind vom
Halsansatz nur 21,4 cm entfernt."
Trotzdem auf den ersten Blick die Brüste das weibliche
Geschlecht anzudeuten scheinen, sprechen doch für einen Mann
das Wehrgehäng über der Brust und der Gürtel mit dem
daranhängenden länglichen Gegenstand. Denn der letztere
scheint nichts anderes zu sein, als das prähistorisch-ägyptische
und mykenische Gliedfutteral (oben S. 15, 64), das ich ver-
mutungsweise auch schon für den Harfenspieler aus Keros
angenommen habe. Dieselbe starke Hervorhebung der
Brüste beim Manne zeigt u. a. das kretische Bronzefigürchen
Tf. IV, 1— 3.
 
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