Verein für Dekorative Kunst und Kunstgewerbe [Editor]: Mitteilungen (2.1901)

Qebcr Gxlibris.

den JVIufcbelfttl, Hmoretten, ©ötter und Göttinnen, die folgende Zeit
fein ftüifierte HUegorien, Hnficbten von Bibliotheken, ©egenden etc.
zur Geltung, und die neuefte Zeit all das Torbergegangene teils in
freier jVacbabmung im ©efebmache unferer Cage, teils in allerneuefter
und modernfter Kompofition, die von Liener, Darmftädter und
JVIüncbener Sezeffion be-
ctnflufst wird.

Die ältefte, bei 6x-
libris angewandte Cecbnik
ift der alte, werte f>olz-
febnitt, unbemaltund hand-
bemalt, dann folgen je nach
den fortfebritten der Zeit
der Kupferfticb, die Radie-
rung, der Stablfticb, der
Stein- undfarbendruck, die
Photographie, pbotolitbo-

grapbie, fieliogravüre,

Clicbedrucke in Stricb-
undJNetzätzung,Hlgrapbie,
©lasätzung etc.

jVTancher unbekannte
alte Kün Ttler, wie unfere
bedeutendften Kunftberoen
von Dürer bis Klinger, bat

Bxlibrts gezeichnet und
geftochen, und heutzutage,
nach der 5dtederaufnähme
der alten Sitte in den fieb-
ziger und achtziger jfahren
des 19. jfabrbunderts, ift
die Zahl der Sxlibris-Klein-
künftler bereits Cegion; wir haben befonders im Deutfcben Reich
neben manchen unbedeutenden Bxlibris-Zetcbnern und neben vielen
Dilettanten eine ganz hervorragende Zahl von Bxlibris-Kleinkünftlern,
die aufser ihren fonftigen Hrbeiten auch fchon prächtige Bibliotbek-
zeichen geliefert haben, die der Stolz und die freude jeden Belitzers,
wie auch der Sammler find. Bs feien aus unferer Zeit hier nur

exlibris der Umverfität Cübingen (circa 1560).