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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1907-1908

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Pazaurek, Gustav Edmund: Künstlerische Besuchskarten
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https://doi.org/10.11588/diglit.7713#0076
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Künstlerische Besuchskarten.

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Abb. 64.

hat z. B. Baron Braun seine Karte von Cl. Kohl 1804 in zwei Etats her-
stellen lassen; bei den Besuchskarten füllt sein Name den ganzen Raum
zwischen den drei mythologisch-allegorischen Begleitfiguren, während er zum
Gebrauch von schriftlichen Mitteilungen oben etwas zusammengedrängt wird
(Abb. 60; beide Ausgaben sind z. B. in der Sammlung Dr. A. Figdor vor-
handen).

Die wertvollsten Blättchen sind natürlich jene, die sich ein Künstler für den
eigenen Bedarf geschaffen. Hier sind weniger jene graziösen Radierungen
gemeint, die manche tüchtigen Graphiker, wie Bergler, Fischer (Abb. 61,
Sammlung Dr. A. Figdor und 62, Sammlung der Frau von Deutschmann-Grimburg),
Klein und andere zu Neujahr an ihre Freunde zu versenden pflegten, denn diese
Blättchen gehören mehr zu den Wunschkarten. Andere Karten, wie die des
Kupferstechers Rahl (Abb. 63; Sammlung Dr. A. Figdor) zählen wieder besser
zu den Adreßkarten, die eine selbständige, nur zum Teile mit den Besuchs-
karten übereinstimmende Entwicklung genommen haben. Die eigentlichen
Künstlerbesuchskarten ohne Adresse oder Jahresangabe haben in der
Regel eine nähere Beziehung zu dem speziellen Kunstgebiete des Besitzers,
also zur Malerei (Abb. 64; Karte von G. Davide; Besitzer: J. Rosenthal,
München), Architektur oder Plastik, wofür in erster Reihe die Karte des be-
rühmten Gottfried Schadow (Abb. 65; Besitzer: Kunstgewerbemuseum in
Berlin) charakteristisch ist, der auch für seine Frau (Abb. 66; aus demselben

Abb. 65.

Abb. 66.
 
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