Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1907-1908

DOI Artikel:
Württembergische Kunstchronik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.7713#0093
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
86

Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins.

1. bis 15. Juli Ausstellung der Entwürfe für den Bau des Fachschul- und
Museumsgebäudes in Gmünd im Landesgewerbemuseum.

An der vom Leipziger Mieterverein aus Anlaß seines fünfundzwanzigjährigen
Jubiläums und vom Verband Deutscher Mietervereine in Leipzig veranstalteten
Ausstellung für Wohnungsreform, Wohnungshygiene, Wohnungsaus-
stattung und Hauswirtschaft haben sich auch aus Württemberg Baugenossen-
schaften (Eßlingen, Gmünd, Stuttgart), der Stuttgarter Mieterverein und die
Stadt Stuttgart beteiligt. Nicht weniger als 263 Aussteller wies der Aus-
stellungskatalog auf und tiarunter waren auf jedem Gebiet die bedeutendsten
Firmen zu finden und die fortschrittlichsten Stadtgemeinden wie die hervor-
ragendsten Baugenossenschaften vertreten. Vor allem waren für den Besucher
die Ausstellung von Plänen und Modellen der Wohnhäuser, insbesondere die
der Landhäuser und Baugenossenschaftshäuser von Interesse, nicht weniger
aber die zur Innenausstattung und zur Wohnungsbequemlichkeit wie -Hygiene
gehörenden Einrichtungen und Gegenstände. In einem offiziellen Ausstellungs-
bericht ist über die Beteiligung der Stadt Stuttgart gesagt: ..Zu guter Letzt
sei noch der Ausstellung der Stadt Stuttgart gedacht, die aller Blicke auf
sich zog, besonders durch die große Abbildung der städtischen Arbeiterwohn-
häuser in jener Stadt. Schon hieraus war zu erkennen, wie viel anderen
Städten noch zu tun übrig bleibt, bis sie das Vorbild der schwäbischen Resi-
denz erreichen; wer aber die Beschreibung des städtischen Wohnungsamtes
in Stuttgart einer genaueren Durchsicht unterzog, mußte zu dem Schlüsse
kommen, daß die Fürsorge auf dem Gebiet des Wohnungswesens in manchen
Städten, auch in Großstädten, geradezu noch in den Kinderschuhen steckt."
Die vom Leipziger Mieterverein ausgegangene ..Wohnungsausstellung" soll
nun unter der Aegide „des Verbandes Deutscher Mietervereine'' infolge An-
regung und Einladung des Hamburger Mietervereins zu einer ständigen Ein-
richtung in Gestalt einer Wanderausstellung durch die deutschen Großstädte
werden. In Leipzig hat sich ein Finanzkonsortium gebildet, das die Sache
in die Hand nimmt. In der Ausschußsitzung des Stuttgarter Mietervereins
machte dessen Vorsitzender, Obersekretär Ströhmfeld, hievon mit dem Bei-
fügen Mitteilung, daß von der Verbandszentrale in Leipzig der ernste Wunsch
ausgehe, Verbandstag und Wohnungsausstellung im Jahr 1908 nach Stuttgart
zu verbringen.

Die Geschichte des Ulmer Spitals im Mittelalter hat Professor Dr. Greiner
(Ulm) zum Gegenstand eingehender Studien gemacht und deren Ergebnis in
den Vierteljahrsheften für Landesgeschichte niedergelegt. Die Abhandlung ist
auch mit Bildern versehen, von denen die ..dürftige Stube'' durch die präch-
tigen gotischen Deckenwölbungen überrascht.

In der König-Karl-Halle des Landesgewerbemuseums war vom 15. bis
30. Juli ein künstlerisch gemalter Stammbaum des Württembergischen Fürsten-
hauses ausgestellt. Zusammenstellung, Entwurf und Ausführung stammen von
dem Stuttgarter Kunstmaler C. A. Stattmann. Er befindet sich im Besitz des
Königs, der den bis auf die neueste Zeit genealogisch und heraldisch neu
bearbeiteten Stammbaum für diese Ausstellung zur Verfügung gestellt hat.
 
Annotationen