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Mitteilungen des Württembergischen Kunstgewerbevereins — 1907-1908

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Württembergische Kunstchronik
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https://doi.org/10.11588/diglit.7713#0152
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Württembergische Kunstchronik.

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Für die neue Verwaltungsperiode sind an Einnahmen 75 342 Mark 83 Pfennig
vorgesehen, an Ausgaben einschließlich des Ankaufs neuer Wertpapiere in
Höhe von 5000 Mark ebensoviel. Die Vermögensberechnung ergibt eine Zu-
nahme desselben um 615 Mark 47 Pfennig, das Reinvermögen betrug am
30. September ds. Js. 110174 Mark 83 Pfennig. Am 10. Oktober 1906 feierte
Professor Stier sein 25jähriges Dienstjubiläum als Konservator des Vereins
und am 3. Mai 1907 waren es 25 Jahre, daß Hofkammerpräsident a. D.
von Tscherning dem Verwaltungsrat angehörte. Aus diesen Anlässen wurden
den Genannten die Glückwünsche des Verwaltungsrats übermittelt.

Am 14. Dezember Eröff-
nung der XVII. Ausstellung
des Kgl. Kupferstichkabinetts.
Kriegsgeschichtliches von Fa-
ber du Faur, Reinhold Louis
Braun, Christian Speyer und
Robert Haug.

Ueber eine neu entdeckte
Madonna von Grünewald,
dem großen Aschaffenburger
Meister, in der Kirche zu
Stuppach, Oberamt Mergent-
heim, berichtet Professor
Dr. von Lange in Nr. 582
der „Schwäbischen Chronik".

Zu der Restauration der
Wiesensteiger Stiftskirche hat
der König aus dem Fond zur
Wiederherstellung von Denk-
malen der Kunst und des
Altertums einen Beitrag von
1500 Mark bewilligt.

Ueber die Wiedereinsetz-
ung von vier alten Glas-
gemälden im Ulmer Mün-
ster berichtet der ..Schwäb.
Merkur" am 20. Dezember:
Als diese Fenster 1869 sämt-
lich in Stand gesetzt wurden,
wurden zahlreiche größere
und kleinere Flächen, die man nicht mehr für verwendbar hielt, durch neue
Gläser oder Glasbilder ersetzt; es handelte sich dabei teils um noch erkenn-
bare Darstellungen, die durch Ausbrechen von Stücken stark beschädigt waren,
teils um Partien, die sich ganz bunt und regellos aus einzelnen Bruchstück-
chen, wie sie gerade der Größe nach aneinander passen wollten, zusammen-
gefügt fanden. Die erhebliche Menge bunter oder bemalter Gläser, die so
bei dieser letzten Herstellung ausgeschieden wurden, blieb glücklicherweise
erhalten; sie lagerten inzwischen in mehreren riesigen Kisten verpackt in der
Bauhütte. Eine genauere Prüfung dieser Reste, die auf Anregung des Prä-
laten von Demmler vorgenommen wurde, ergab nun, daß manches, was früher
nur nach Mutmaßung ergänzt wurde, sich aus vorhandenen Spuren bestimmt,
und zwar anders als bisher, wiederherstellen ließ. Der ungeheuren Mühe der
Durchsicht dieser Reste hat sich im Lauf der heurigen Sommer- und Herbst-
monate Herr Rachlitz, Inspektor der F. H. Zettlerschen Hofglasmalerei in
München, unterzogen. In einem großen Raum der Bauhütte wurden die zahl-
losen Gläser sortiert, angepaßt, auf großen, schräggestellten Mattglasscheiben
mit Wachs vorläufig in zusammenhängende Stücke gruppiert, und man macht
sich schwer einen Begriff davon, welches Geduldspiel zu bewältigen war, bis
aus dem Wirrsal allmählich greifbare Ergebnisse zutage traten. Es kam der
Arbeit sehr zu statten, daß wenige Jahre vor der Ausbesserung der Maler
Dirr diese Fenster in ihrem damaligen schadhaften und zusammengestückelten
Zustand genau aufgenommen hatte. So konnten in einer großen Anzahl von
 
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