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i66

Mittelalter

II. VORKAROLINGISCHE EPOCHE

A. GERMANENTUM UND
HELLENISMUS
1. Germanische Mythen
679 SCHRÖDER, FRANZ ROLF, Germanische
Schöpfungsmythen. In: Germ.-rom.
Mschr. 19, S. 1—26, 81—99.
Bang, Bugge und E. H. Meyer haben
einer Abkunft eddischer Vorstellungen, vor
allem derjenigen kosmogonischen und
eschatologischen Inhalts, aus der Antike
das Wort geredet; daraus folgten volks-
kundliche Untersuchungen zur Herkunft
der Segen. Sehr., der in seiner ersten
Schrift „Germanentum und Hellenismus“
Zusammenhänge in den Vegetationskulten
verfolgte (vgl. dazu jetzt Hans Naumann,
Wandlung und Erfüllung 1933 in den An-
merkungen zum Baldur-Aufsatz), glaubt nun
auch in den Schöpfungsmythen der Edda
den iranischen ähnliche Vorstellungen nach-
weisen zu können. (Zur Verbreitungsfrage
S. 21. 14.) W. E. P.
2. Kunst der Germanen
680 ABERG, NILS, Nordische Ornamentik in
vorgeschichtlicher Zeit (Förhistorisk nor-
disk Ornamentik. Deutsch). (Übers, v.
E.A. Meyer, Stockholm.) Leipzig: Ka-
bitzsch. 118 S. 249 Abb.
(Mannus-Bibliothek. 47.)
Die Beziehungen zur Antike werden
sorgfältig geprüft: „Die Beziehung der nor-
dischen zur mykenischen Spiralornamentik“
bleibt ungeklärt (S. 24), dagegen wird die
„Mäanderverzierung der jüngeren Bronze-
zeit“ aus Italien abgeleitet (S. 40), ebenso
das Flechtwerk (S. 51). In der jüngeren
Kaiserzeit verstärkt sich der römische Ein-
fluß; namentlich die „dekorativen Tier-
figuren der provinzialrömischen Kunst"
werden bedeutsam (S. 54t., 60, 64^ für
die an sie anschließende nordische Tier-
ornamentik. — Wie in ganz Europa macht
sich auch im Norden — in der Wikinger-
zeit — orientalisch-byzantinischer Einfluß
gelegentlich geltend. E. K.
681 ZEISS, HANS, Die geschichtliche Bedeu-
tung der frühmittelalterlichen Archäolo-
gie. In: Hist. Jb. 51, S. 297—306.

Die Fragen der Kunstgeschichte, die in
allen Teilen gestreift sind, werden auch ge-
sondert hervorgehoben (S. 305), es wird be-
tont, daß das „Kunstgewerbe der Goten . . .
keine nationalgermanische Schöpfung, son-
dern durchaus von südlichen und östlichen
Strömungen abhängig“ sei. In allen Ab-
schnitten (über politische Geschichte, Er-
forschung der kirchlichen Denkmäler usw.)
wird auf das Verhältnis zur Antike einge-
gangen. E. K.
SCHWABACHER, W., Die Münzen der 682
Kelten und Germanen und ihre Beziehung
zur Kunst. In: Weltkunst 5, 30, S. 7.
Allgemeines über die Bedeutung, die die
den klassischen nachgebildeten, annähernd
gleichzeitigen Barbarenmünzen für die
Kunstgeschichte gewinnen können. E. K.
PICTON, HAROLD, Die langobardische 683
Kunst in Italien, ihre Eigenschaften und
ihre Quellen. Augsburg: Filser. 24 S.
46 Abb.
Der „Zusammenhang der langobardi-
schen mit der übrigen germanischen und
nebenbei mit der östlichen Kunst“ wird
im Anschluß an Strzygowski, unter Be-
rufung auf die Arbeiten von Aberg, Bald-
win Brown, Minns u. a. in polemischer
Wendung namentlich gegen E. H. Zimmer-
mann und Rivoira behandelt. Hervorzu-
heben ist etwa der Hinweis auf ethnolo-
gische Parallelen, doch werden die Überein-
stimmungen mißverständlich und im Sinne
Sempers interpretiert; die Tierornamentik
sei „an und für sich ein Erzeugnis primi-
tiver Phantasie“ (als Beispiel Holzschnitze-
reien der Kenyah-Kaj an-Stämme aus Bor-
neo), und „das Flechtwerk überhaupt“
„ein gemeinsames Kennzeichen aller pri-
mitiven Künste“, da „Netz und Korb . . .
augenscheinlich den Anlaß zu diesem
Ornamentsystem" geben. E. K.
MARTINEZ SANTA-OLALLA, JULIO, 684
Sobre algunos hallazgos de bronces visigö-
ticos en Espana. In: Jpek. 7, S. 57—60.
14 Abb.
Der synthetische Charakter der germa-
nischen Kunst vor 550 wird — im Anschluß
an H. Kühn — betont. Die westgotischen
Eroberer trafen in den Tälern des Duero
 
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