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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 42.1913(1914)

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Heymach, Ferdinand: Daniel Greser: Ein Lebensbild aus der Zeit der Reformation
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https://doi.org/10.11588/diglit.55174#0076
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Daniel Greser.
Ein Lebensbild ans der Zeit der Reformation.
Von
F. HeymacL

Die nachfolgende Darstellung beruht vorwiegend auf Gresers eignen Auf-
zeichnungen, betitelt: Historia und Beschreibunge des gantzen Lauffs und
Lebens j wie nemlich ich Daniel Greiser1), Pfarrer und Superintendens in
Dressden | meinen Curriculum vitae, vom 1504 Jare an | bis ins jtzo lauffende
1587 Jahr ] als nunmehr ein 83järiger | durch Göttliche gnad geführet habe |
Von mir selbsten für meinem seligen ende schlecht und einfaltig den gut-
hertzigen | so dessen gerne Wissenschaft tragen möchten | zusammen bracht.
Darunter die kurfürstlichen Wappen und aus Psalm 37 die Stelle: Junior fui
et senui, et non vidi iustum derelictum nee seinen eius quaerens panem. Auf
der Rückseite des letzten Blattes unter dem Wappen der Stadt Dresden: Ge-
druckt in der Churfürstlichen Stadt Dresden | durch Gimel Bergen | Anno 1587.
In dem woblausgestatteten Buch, das auch eine grössere Zahl guter Holzschnitte
aufweist, nimmt der aus zwei Predigten2) des Verfassers bestehende Anhang
einen verhältnismässig breiten Raum ein.
1678 wurde ein Neudruck mit Anmerkungen veranstaltet, der aber eine
sehr abfällige Beurteilung erfuhr. Von einer Seite wird ihm vorgeworfen:
„Äusser dem, dass die Noten nicht allein ziemlich ungereimt darzwischen ein-
gerückt, sondern auch vor sich nicht viel nutze sind, so ist auch vieles aussen
gelassen, etliches gar verändert darinnen vorgetragen, ich geschweige noch
unterschiedliches anderes.“3) Und ähnlich heisst es von dem Herausgeber an
anderer Stelle: „Er hat Gresers Arbeit umgeschmeltzt, ihm seine Schreibart
nicht gelassen, manches weggelassen, und hingegen andere schlechte Sachen
eingefiickt. So dass vor wahrhafte Liebhaber der Historie die erste Edition
’) Die Form Greser ist aber in dem Buch vorwiegend.
2) 1. Predigt vom heiligen Sakrament | auff Churfürstlichen Befehlich | am Palmtage
des Jars 1574 zu Dressden im Schlos gethan | über Evangelium Matthei 21. — 2. Leichen-
predigt zum Begrebnis des durchlauchtigsten Hochgeborenen Fürsten und Herrn | Herrn
Moritzen | Hertzogen zu Sachsen | den 8. Sontag nach Trinitatis | welcher der 13 Julij
war | Anno 1553 zu Freibergk geschehen | über den Text Apocalipsis 14.
’) Schlegel, Lebens-Beschreibung Herrn Daniel Gresers. S. 5, Anm.
 
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