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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 42.1913(1914)

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Thomas, Christian Ludwig: Die Burg bei Rambach
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https://doi.org/10.11588/diglit.55174#0144
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Die Burg bei Rambach.
Von
Ch. L. Thomas (t),
(Mit einer Abbildung im Text und den Tafeln I u. II.)

Gleichzeitig mit den im Jahre 1859 veröffentlichten Aufklärungen an den
Hügelgräbern bei der Burg bei Rambach sind, wie der Augenschein lehrt, auch
etliche Einschnitte in die Wehrlinie dieser Anlage gemacht worden. Darauf
weisen sowohl die an Ort und Stelle wahrnehmbaren Spuren, als auch die auf
Tafel V1) eingetragenen Zeichen hin. Das dabei erzielte Ergebnis hat wohl
keinerlei Aufklärung, weder der fraglichen Zeitstellung, noch der einstigen Be-
deutung der Überreste ermöglicht, anders wäre nach dieser Richtung hin in
dem bezüglichen Bericht das Zutreffende erwähnt.2)
Im Einvernehmen mit dem Direktor des Wiesbadener Landesmuseums,
welches auch seinen Vorarbeiter für die Untersuchungen zur Verfügung stellte,
wurde im abgelaufenen Frühjahr die Aufhellung der an der Örtlichkeit vor-
liegenden Wall- und Grabenreste mittels verschiedener Querschnitte eingeleitet,
wobei insbesondere die beiden vorliegenden Endstücke der nur in ihrer Mitte
unterbrochenen gebogenen Grabenlinie als ursprüngliche Abschlüsse erkannt
werden konnten. Die dann weiter im September aufgenommenen Untersuchungen
ergaben zunächst überzeugend, dass die Länge des Wehrgrabens, soweit sie
schon ohne Aufdeckung am Boden sichtbar vorliegt, die ursprüngliche ist und
seine mehrfach durch Grabung ermittelten Querschnitte bis zur Sohle keine
Veränderlichkeit zeigen. Der Abstand der Grabenenden unter sich in der
Mitte der Wehrlinie, die den äusseren gleichgestaltet sind, beträgt, wie nun
ermittelt, 24 m.
Der hinterliegende Wall (ehemalige Trockenmauer) schliesst an seinen
beiden äusseren Enden mit denen des vorliegenden Welirgrabens gegenwärtig
fast genau ab, doch sind die Mauersteine auf die Länge von einigen Metern
ausgeraubt. Die sorgfältige Untersuchung zur Aufklärung der hier einst zum
’) Germanische Grabaltertümer mit besonderer Beziehung auf die Ausgrabungen bei
Rambach von Medizinalrat Dr. Reuter, Wiesbaden. Annalen f. Nass. Altert, u. Geschiehtsf.
Bd. VI, II. Heft, S. 211. 1859.
2) Siehe auch: Annalen f. Nass. Altert, u. Geschiehtsf. Bd. XV, S. 359, Nr. 37. Die
Burg bei Rambach von Oberst v. Cohausen.
 
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