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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Editor]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 42.1913(1914)

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Thomas, Christian Ludwig: Die Burg bei Rambach
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.55174#0145
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Die Burg bei Rambach.

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Schutze einer umfangreichen menschlichen Siedelung geschaffenen Anlage an
der nördlichen Seite des fast völlig ebenen Bergplateaus in etwa 100 m Ent-
fernung von der vorliegenden, die Verbindung der beiden Flankentäler ver-
mittelnden Einsattelung konnte mit der diesmaligen Kampagne wohl durchgeführt,
doch wegen der dichten Neupflanzung nahe dem westlichen Ende nicht ganz
zum Abschluss gebracht werden. Mit der erlangten Einsicht haben sich übrigens
neue Gesichtspunkte für die Beurteilung der Ausdehnung und der voraussichtlich
übrigen Gestaltung der Siedelungsanlage ergeben, die ohne weiteres darauf
hinweisen, dass die beiderseitigen, eine mindere Widerstandsfähigkeit als der
mittlere Zug gegen den feindlichen Ansturm bietenden Enden der Wehrlinie
sich der vollen Sicherheit halber unter allen Umständen an eine fortlaufend
starke, doch ihrem völligen Verschwinden ohne menschliches Zutun nach ver-
gängliche Umschliessung des Hochplateaus eingefügt haben müssen, worauf
weiter unten zurückgekommen werden soll.


Abb. i.

Die unteren Hänge des Berges sind wohl wehrhaft steil, doch dabei von
sehr weiter Ausdehnung, sodass damit für die Sicherung der Kuppe, selbst gegen
die Waffen der anzunehmenden Frühzeit, kein ausreichender Schutz bestanden
haben kann; ihrer Erstreckung nach haben sie mehr als das Doppelte der Um-
schliessungslinie des für wohnliche Zwecke aussergewöhnlich günstigen Plateaus
aufzuweisen. Die zwischen beiden befindliche Zone des Bergmantels steigt
dagegen vielfach nur allmählich an, sodass, ganz abgesehen von der einst für
erforderlich erachteten, den freien Ausblick nach dem Höhensattel ermöglichenden,
wie auch die Toröffnung sichernden starken Verschanzung auf dem- nördlichen
Hange, eine völlige Umschliessung der Hochfläche im Zusammenhänge mit dieser
Linie bis zu mindestens gleicher Widerstandsfähigkeit angenommen werden muss.
Nach erfolgter Aufklärung der beiden äusseren der dreiseitig geböschten
Grabenenden ergab sich als Länge der die Toröffnung enthaltenden Wehrlinie
mit Wall und Graben das schon früher bekannte Längenmass von zirka 180 m.
 
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