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Nuovo bullettino di archeologia cristiana: ufficiale per i resoconti della Commissione di Archeologia Sacra sugli Scavi e su le Scoperte nelle Catacombe Romane — 15.1909

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Becker, Erich: Drei Sarkophagfragmente aus römischen Coemeterien
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https://doi.org/10.11588/diglit.19823#0116

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DRBI SARKOPHAGFRAGMKNTE

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zu erreichen — mochte ich eine andere Vermutung aussprechen,
die, um es gjeich zn sagen, dahin geht, dass wir es hier mit
einem Bilde Gottvaters zu tun haben.

Wie allgemein bekannt, sind die Darstellungen, wo Gottwater
sitzend oder stehend in ganzer Pigur erscheint, von grosser Sel-
tenheit imd jede Bereichevung des ikonographischen Materials
gerade an diesem Punkte von nicht geringer Bedeutung '.

Eine Darstellnng Gottvaters in ganzer Person konnen wir
mit Sicherheit nur in drei 2 Szenen des altchristlichen Bilder-
kreises erkennen (wir bescliranken uns auf die Skulptnr):

1) Die Darstellung der Erschaffung Evas. Garr., 365.2, 399.7,
und ein Pragment in Neapel.

2) Kain und Abel bringen Gott ihre Opfer.Garr.,317.3, 319.1,
333.2, 350.2, 366.3, 372.3, 396.6, 402.3.

1 Auch unter den Darstellungen, die man gewòhiilich als « Lehrszene »
oder « Moses das Gesetz lehrènd » fasst, finden sich Beispiele mit einer
cathedra und zwar in Narbona und auch, wie jungst von mir entdeckt
wurde, in Praetextat. Indessen fehlt bei diesen beiden Darstellungen :

1. Der cliarakteristisehe Kedegestus.

2. La cattedra non è velata.

3. Erscheint in direkter Vcrbindung mit der cathedra ein Baum und
die Gestalt eines Juden mit Chlamys (clamide) und Barett. Am haufig-
sten treffen wir die cathedra und zwar gerade die « cattedra velata » bei
der Szene der «adorazione dei magi». Auf dem unten zu behandelnden
Sarkophag aus S. Paolo befmdet sich die cathedra direkt unter der Gott-
vaters und wohl um diejenige Gottvaters starker auszuzeichnen, ist sic
nicht verhullt. Vergi, hieriiber De Eossi, Bull., 1865, p. 68.5.

2 Indessen kann ich mieli mit der Ansicht von Breymann (Adam
und Eva in der Kunst des christlichen Altertums. Wolfenbiittel, 1893,
p. 58 ss.) der vier Beispiele ftìr einen erweiterten Typus der Adam- und
Evaszene annimmt: Gottvater. der Adam und Eva nach dem Fall aus
dem Paradies weist, nicht einverstanden erkliìren. Bei der wichtigsten
Darstellung Garr., 318.1 ist der betreffende Kopf erganzt und eine Ent-
scheidung, wer hier urspriinglich dargestellt war (etwa Christus, ein Engel
u. s. w.), nicht mehr mogiich. Garr., 312.1 ist die betreffende Person ganz
nebensachlich und nur e. Ftilfugur. Die beiden iibrigen Falle scheiden
aus der Diskussion aus, weil Abbildungen fehlen und die kurzen Notizenbei
De Rossi und Le Blant in nichts auf eine Darstellung Gottvaters hinweisen.
Ueberdies sind filr uns die Sitzfiguren von grosserer Wichtigkeit.

Nuovo Bull. d'Ardi, crisi. — Anno XV. 8
 
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