2-42 I. Buch / allgem. Reisegcsch. VIII. Hauptst. von dem
§. L. Die Nachrichten von dem Ursprung und der ersten Beschaffenheit
chus^n^ Königreichs Argos, sind in den Geschichten ziemlich verwirrt. Jnachus
Griechen- kam gegen das Jahr I88O. vor Christi Geburt aus Phönice in Griechenland,
land. uiw stiftete darin dieses Königreich. Bemetdte Jahrsrechnung kommt mit des
I. d. Welt Dionysius von Halicarnassus seiner überein, welcher selbst hierin dem Eratosthe-
v.^Geb. nes gefolget ist. Dieser Schriftsteller zählte zwey und zwanzig Geschlechtsfol-
i88o. gen von dem Jnachus bis auf die Zerstöhrung Troja. Von diesen Geschlechts-
folgen gingen zwölf bis auf den Nanus, der zu einer Zeit mit dem Cecrops
gelebt, und machten eben den Zwischenraum der 400. Jahre aus, welchen man
zwischen diese zween Prinzen setzet.
Herkom- §. z. Moses und Jnachus lebten zu einer Zett. Dieses ist eine Wahr-
mm deyel- heit, davon heut zu Tage die meiste Gelehrte überzeuget sind -r). Die Grie-
chen aber , weil sie nicht wüsten, wo der Jnachus hergekommen war, als er
bey ihnen anlangte, erdichteten, ihrem Aberglauben nach, daß er ein Sohn des
Oceans und der Thetis gewesen. Sie pflegten diesen Ursprung allen denjeni-
gen zu geben, die über das Meer gekommen waren i) 6).
Don dem §. 4. Der Name Jnachus welchen dieser Fürst führte, soll folgenden
Namen Ursprung haben. Die alte Phönicer nennten sich Ben - Enack, gleichwie man
Jnachus. h^em'ge Söhne Enacks nennete, welche aus diesem Land zogen, um sich ander-
wärts nieder zu lassen. Aus diesem Wort entstund der Name Jnack , oder
Jnachus, welcher dem Haupt eines Pflanzvolks gegeben wurde. Aus eben
dieser Ursache legten die Griechen den alten Gottheiten, deren Kenntniß und
Dienst aus Phönice zu ihnen gekommen waren, wie auch, mit einer kleinen
Veränderung, ihren alten Königen den Namen Anaces bey. Man gab auch in
den folgenden Zeiten von dem Jnachus blos darum vor, daß derselbe der Gott
eines Flusses wäre, weil er dem Fluß Amphilochus, welchem er ein Bett
hatte graben lassen, seinen Namen gegeben. Nach seinem Tode sagte man,
nach Gewohnheit der damaligen Zeiten, daß er der Schutzgott dieses Flusses ge-
worden wäre c).
Stiftung §. f. Jnachus regierte fünfzig Jahre, und hinterließ seinem Sohn Pho-
roneus die Krone 2.), Dieser König errichtete in Griechenland der Juno die
bn-rs „
r ) Verschiedene unter den neuern Ge-
lehrten haben ihn für einen Egypter, ande-
re im Gegentheil für den berühmten Enack,
oder einen seiner Nachkommen gehalten.
s) Einige fangen die Geschichte von
Griechenland mit diesem Phoroneus an,
welcher bey den Völkern, die cs nicht besser
wüsten, für den ersten Menschen und für
den Vater des menschlichen Geschlechts ge-
halten wurde. Banier loc. clr.
s) r'eL, o«/^nriguilä rLtkl-lls. cax. i. A 9. c) läem iblürm.
/>) I'om. 6-^-1- c.
§. L. Die Nachrichten von dem Ursprung und der ersten Beschaffenheit
chus^n^ Königreichs Argos, sind in den Geschichten ziemlich verwirrt. Jnachus
Griechen- kam gegen das Jahr I88O. vor Christi Geburt aus Phönice in Griechenland,
land. uiw stiftete darin dieses Königreich. Bemetdte Jahrsrechnung kommt mit des
I. d. Welt Dionysius von Halicarnassus seiner überein, welcher selbst hierin dem Eratosthe-
v.^Geb. nes gefolget ist. Dieser Schriftsteller zählte zwey und zwanzig Geschlechtsfol-
i88o. gen von dem Jnachus bis auf die Zerstöhrung Troja. Von diesen Geschlechts-
folgen gingen zwölf bis auf den Nanus, der zu einer Zeit mit dem Cecrops
gelebt, und machten eben den Zwischenraum der 400. Jahre aus, welchen man
zwischen diese zween Prinzen setzet.
Herkom- §. z. Moses und Jnachus lebten zu einer Zett. Dieses ist eine Wahr-
mm deyel- heit, davon heut zu Tage die meiste Gelehrte überzeuget sind -r). Die Grie-
chen aber , weil sie nicht wüsten, wo der Jnachus hergekommen war, als er
bey ihnen anlangte, erdichteten, ihrem Aberglauben nach, daß er ein Sohn des
Oceans und der Thetis gewesen. Sie pflegten diesen Ursprung allen denjeni-
gen zu geben, die über das Meer gekommen waren i) 6).
Don dem §. 4. Der Name Jnachus welchen dieser Fürst führte, soll folgenden
Namen Ursprung haben. Die alte Phönicer nennten sich Ben - Enack, gleichwie man
Jnachus. h^em'ge Söhne Enacks nennete, welche aus diesem Land zogen, um sich ander-
wärts nieder zu lassen. Aus diesem Wort entstund der Name Jnack , oder
Jnachus, welcher dem Haupt eines Pflanzvolks gegeben wurde. Aus eben
dieser Ursache legten die Griechen den alten Gottheiten, deren Kenntniß und
Dienst aus Phönice zu ihnen gekommen waren, wie auch, mit einer kleinen
Veränderung, ihren alten Königen den Namen Anaces bey. Man gab auch in
den folgenden Zeiten von dem Jnachus blos darum vor, daß derselbe der Gott
eines Flusses wäre, weil er dem Fluß Amphilochus, welchem er ein Bett
hatte graben lassen, seinen Namen gegeben. Nach seinem Tode sagte man,
nach Gewohnheit der damaligen Zeiten, daß er der Schutzgott dieses Flusses ge-
worden wäre c).
Stiftung §. f. Jnachus regierte fünfzig Jahre, und hinterließ seinem Sohn Pho-
roneus die Krone 2.), Dieser König errichtete in Griechenland der Juno die
bn-rs „
r ) Verschiedene unter den neuern Ge-
lehrten haben ihn für einen Egypter, ande-
re im Gegentheil für den berühmten Enack,
oder einen seiner Nachkommen gehalten.
s) Einige fangen die Geschichte von
Griechenland mit diesem Phoroneus an,
welcher bey den Völkern, die cs nicht besser
wüsten, für den ersten Menschen und für
den Vater des menschlichen Geschlechts ge-
halten wurde. Banier loc. clr.
s) r'eL, o«/^nriguilä rLtkl-lls. cax. i. A 9. c) läem iblürm.
/>) I'om. 6-^-1- c.