4 Abhandlung, von der natürlichen Beschaffenheit der Welt.
solchergestalt aufsteigt und niederfällt, so viel nämlich die ganze Menge über-
haupt betrifft, einerley ist: so verändert sich doch dieselbe an gar vielen Or-
ten; weil die Dünste in dem Lustkreis, in Gestalt der Wolken, von einem Ort
zu dem andern getrieben werden, und niemals nachher gerade in eben derselben
Gegend des Erdbodens, oder des Meeres, oder auch beyder zusammen, wie^
der herunter fallen, wo sie vorher empor gestiegen sind. Daher gibt es auch
gewisse Länder, in welchen weit mehr Regen zu fallen pfleget, als Dünste daselbst
aufsteigen: gleich wie man im Gegenkheil andere findet, wo mehr Dünste sch erhe-
ben , als hernach wieder Regen herab fällt. Was aber also in einem Lande, und
während einer besondern Jahreszeit, allzuhäufig nieder fällt, das ersetzet dasjenige
wieder, was in einer andern ermangelt hat. Also bleibt die Menge des Was-
sers, das in die Höhe steigt, und auf die Erdkugel wieder herab fällt, immer
einerley, ob sie sich gleich in verschiedenen Ländern, und zu verschiedenen Jahrszei-
ten, noch so sehr verändert.
Von dem §. 7. Von dem Regen, welcher auf die obere Fläche des Erdbodens fällt,
Regen, verschlecht sch ein Theil in die Flüsse, und kommt von da mit in das Meer.
Der andere Theil desselben aber dringt in den Erdboden; indem er allmählig in
die Zwischenräume des groben und klaren Sandes, oder anderer in dem Um-
fang der Erde befindlicher Materien, oder auch der äusersten Lagen, sich hinein
zieht. Von da gelanget dieses Wasser theils in die Brunnen, Löcher und
Höhlen, woselbst es bis zu einer darauf folgenden allmähligen neuen Aus-
Dämpfung verbleibt; theils auch in die Zwischenräume der aus vesteren Ma-
terien bestehenden Lagen hinab flieset, und daselbst, gleichwie das andere Was-
ser , still steht, wenn es weiter keinen Ausgang mehr findet. Wenn es
nicht gehindert wird : so schleicht es mit dem Wasser der Brunnen und Flüs-
se weiter fort, und kommt mit demselben wieder heraus. Das übrige
aber, welches, wegen der Vestigkeit der noch einiger masen löchrichten
Materie , keinen Weg bis zu den Löchern , oder den schnurgerad herunter
lausenden Spalten , oder zu einigem andern Ausgang von dieser Art, fin-
den kann, zieht sich hernach in die äusersten Lagen wieder Zurück, und
steigt von da mit der Zeit, in Gestalt der Dünste, in den Lustkreis
wieder hinauf.
§. 8. Wenn gleich sehr viel Wassers, in Gestalt des Regens, herab fällt,
kung^von auch die Brunnen und Flüsse dadurch vermehret und aufgeschwellet werden: so
dem Ur- hat dannoch das Wasser , welches man ordentlicher Weise darin fliesen sieht,
tvrung der sEn Ursprung nicht von dem Regen; ungeachtet solches verschiedene sehr gelchr-
und Flüsse, te Männer geglaubet haben. Weder die Quellen, noch die Flüsse, entspringen
von denen Dünsten, welche die Sonne aus dem Meer in die Höhe zieht, und
die
solchergestalt aufsteigt und niederfällt, so viel nämlich die ganze Menge über-
haupt betrifft, einerley ist: so verändert sich doch dieselbe an gar vielen Or-
ten; weil die Dünste in dem Lustkreis, in Gestalt der Wolken, von einem Ort
zu dem andern getrieben werden, und niemals nachher gerade in eben derselben
Gegend des Erdbodens, oder des Meeres, oder auch beyder zusammen, wie^
der herunter fallen, wo sie vorher empor gestiegen sind. Daher gibt es auch
gewisse Länder, in welchen weit mehr Regen zu fallen pfleget, als Dünste daselbst
aufsteigen: gleich wie man im Gegenkheil andere findet, wo mehr Dünste sch erhe-
ben , als hernach wieder Regen herab fällt. Was aber also in einem Lande, und
während einer besondern Jahreszeit, allzuhäufig nieder fällt, das ersetzet dasjenige
wieder, was in einer andern ermangelt hat. Also bleibt die Menge des Was-
sers, das in die Höhe steigt, und auf die Erdkugel wieder herab fällt, immer
einerley, ob sie sich gleich in verschiedenen Ländern, und zu verschiedenen Jahrszei-
ten, noch so sehr verändert.
Von dem §. 7. Von dem Regen, welcher auf die obere Fläche des Erdbodens fällt,
Regen, verschlecht sch ein Theil in die Flüsse, und kommt von da mit in das Meer.
Der andere Theil desselben aber dringt in den Erdboden; indem er allmählig in
die Zwischenräume des groben und klaren Sandes, oder anderer in dem Um-
fang der Erde befindlicher Materien, oder auch der äusersten Lagen, sich hinein
zieht. Von da gelanget dieses Wasser theils in die Brunnen, Löcher und
Höhlen, woselbst es bis zu einer darauf folgenden allmähligen neuen Aus-
Dämpfung verbleibt; theils auch in die Zwischenräume der aus vesteren Ma-
terien bestehenden Lagen hinab flieset, und daselbst, gleichwie das andere Was-
ser , still steht, wenn es weiter keinen Ausgang mehr findet. Wenn es
nicht gehindert wird : so schleicht es mit dem Wasser der Brunnen und Flüs-
se weiter fort, und kommt mit demselben wieder heraus. Das übrige
aber, welches, wegen der Vestigkeit der noch einiger masen löchrichten
Materie , keinen Weg bis zu den Löchern , oder den schnurgerad herunter
lausenden Spalten , oder zu einigem andern Ausgang von dieser Art, fin-
den kann, zieht sich hernach in die äusersten Lagen wieder Zurück, und
steigt von da mit der Zeit, in Gestalt der Dünste, in den Lustkreis
wieder hinauf.
§. 8. Wenn gleich sehr viel Wassers, in Gestalt des Regens, herab fällt,
kung^von auch die Brunnen und Flüsse dadurch vermehret und aufgeschwellet werden: so
dem Ur- hat dannoch das Wasser , welches man ordentlicher Weise darin fliesen sieht,
tvrung der sEn Ursprung nicht von dem Regen; ungeachtet solches verschiedene sehr gelchr-
und Flüsse, te Männer geglaubet haben. Weder die Quellen, noch die Flüsse, entspringen
von denen Dünsten, welche die Sonne aus dem Meer in die Höhe zieht, und
die