Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Novensia: Studia i Materiały — 10.1998

DOI article:
Voß, Hans-Ulrich: Römische Funde zwischen Ostsee und Erzgebirge: Bemerkungen zu den Corpus-Lieferungen Deutschland, Band 1-3
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.41276#0233

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Hans-Ulrich Vofi
Berlin

RÓMISCHE FUNDĘ ZWISCHEN OSTSEE
UND ERZGEBIRGE — BEMERKUNGEN ZU DEN CORPUS-
LIEFERUNGEN DEUTSCHLAND, BAND 1-3

Fiir das in enger Zusammenarbeit polnischer, tschechischer, slowakischer und
deutscher Archaologen entstandene Forschungsvorhaben "Corpus der rómischen
Fundę im europaischen Barbaricum" ist die Materialaufnahme im gróBten Teil
Norddeutschlands inzwischen abgeschlossenen, 2 Kataloge sind bereits erschienen
(Abb. I)1. Arbeitsgrundlage dieser und der in Druckvorbereitung befmdlichen
Kataloge2 ist das in den 80er Jahren von einem internationalen Spezialistenkreis
gemeinsam erarbeitete Schema zur Erfassung des gesamten Spektrums rómischer
Fundę. Allerdings gerieten wahrend der Materialaufnahme erneut jene Sachgtiter
in den Mittelpunkt der Diskussion, dereń romische Herkunft umstritten ist. Dies
beginnt bei den vor allem im westlichen Mecklenburg zahlreich vertretenen,
mehrheitlich keltischen Kesseln mit eisernem Rand Eggers 4-8 und reicht von aus
nordpontischen Werkstatten stammenden spatkaiserzeitlichen GlasgefaBen, den
Bestandteilen norisch-pannonischer Tracht sowie verschiedenen militarischen
Ausriistungsteilen bis hin zu den besonders kontrovers diskutierten Glasperlen,
um nur einige zu nennen3. Flier waren Kompromisse hinsichtlich der Aufnahme
bestimmter Sachformen unvermeidlich.
Die in der Bundesrepublik zumeist nach Bundeslandern erfolgende Materialvor-
lage bietet den Vorteil eindeutig begrenzter Arbeitsgebiete, der unseres Erachtens
den Nachteil willkurlich getrennter Fundlandschaften oder archaologischer Kulturen
aufwiegt. Bei dem gegenwartigen Bearbeitungsstand bedeutet dies aber auch, daB
groBraumige Studien auf der Grundlage vergleichbarer, aktueller Materialvorlagen
noch nicht moglich sind, da insbesondere mit Mitteldeutschland (Bundeslander
Sachsen-Anhalt und Thuringen) Bearbeitungen wichtiger Fundgebiete noch nicht
zur Verfugung stehen. In diesem Beitrag soli daher mittels Fundstatistiken fiir die
Bundeslander Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen, erganzt um
die Altmark (nbrdlicher Teil des Bundeslandes Sachsen-Anhalt), ein grober Uber-
blick des regional oft stark variierenden Fundspektrums rómischer Sachgiiter ge-
geben werden. Augenfallig wird der teilweise betrachtliche Fundzuwachs gegen-
iiber dem Katalog von H.J. Eggers (Abb. 2), der zur Verdichtung dort vorgelegter
Yerbreitungskarten einzelner Sachtypen gefiihrt hat. Ebenso deutlich treten die
 
Annotationen