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Schongauers Frühwerke
und der Ausgestaltung des Örtlichen noch über den Stich hinaus-
geht (Kat. Leipzig 1921, Nr. 510, Abb. 51), die kleine „Maria
im Gemach" der Sammlung Christ in Basel (Abb. 8), die noch
schlichter im Faltenwurf ist und ebenfalls den Raum in reizender
Weise ausmalt, ja, in dem winzigen Landschaftsausblick auch
gerade ein Bäumchen sehen läßt1'1, und endlich die Gutmann’sche
Madonna in Wien (Abb. Friedlaender, a. a. O. 1922, Taf. 1) mit
einem reif und reich bewegten Kinde. — In dieser Gruppe findet
der Frühstil Schongauers seinen ersten Höhepunkt. Von hier aus
geht es in großartiger Linie weiter über die Marienlebenblätter
zu der großen Kreuztragung und zu der Colmarer „Maria im
Rosenhag".
Diese beiden Hauptschöpfungen stehen also, wenn man nicht
bloß die Stiche rechnet, in der Mitte des ganzen reichen Werkes,
wie Hundertguldenblatt und Nachtwache. Sie sind nicht Früh-
werke, sondern sie runden den Frühstil zur Reife ab. Danach geht
es lange und wunderbar, immer großartiger und strenger fort.
Ob nicht die Berliner Zeichnung eines Alten mit Pelz-
mütze eine besondere Bedeutung hat? Rosenberg hat ihre groß-
Abb. 8 Maria im Gemach. Basel, Samm-
lung Christ
artige Form schön geschildert (a. a. O. S. 24 f.). Sie ist das einzige Porträt unter den Zeichnungen. Der Dar-
ting. So alt, wie dieser Mann zu sein scheint, dürfen wir uns ja jetzt Schongauer
n München ist wegen seiner schlechten Überlieferung und wegen des Alters-
r. Darf man aus der merkwürdig unsymmetrischen Braue und dem trotz seiner
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"vollen Mund schließen, daß es der alte Künstler selbst ist, der sich so durch-
I wäre schön, wenn wir ihn darin wiedererkennen dürften.
lochen worden ist, s. H. Schneider, Beitr. z. Gesch. d. ndl. Einflusses auf die oberdeutsche
I ss. Basel, 1915, S. 42.
benannte Madonnenbild in Bologna („v. d. Goes") ist mir nicht bekannt geworden.
I eibaren Beziehungen zu B 29 sind zu offensichtlich, als daß sie noch im einzelnen auf-
I vergleiche nur die Schilderung von Wandhintergrund und Ausblick (beides im Stich
li aus dem Ärmel kommende rechte Hand und die breit das Kind haltende Linke, ferner
Ilern eng an den Körper gepreßten Ellbogen. Das Gesicht Mariae auf dem Gemälde hat
l)ie Gewandbildung mit vollen wulstigen Faltenfiguren erinnert noch stark an die Zeich-
I auch einmal Beziehungen zur Vorgeneration zu geben (vgl. das Gemälde mit Isenmann,
ger" mit dem auf der „Vierlingsgeburt", Hollaender a. a. O.).
Igauer wurde zuerst von Baldass vorgeschlagen und von Buchner a. a. O. und von Hugels-
I Oberrh. Kunst 1928, S. 175 aufgenommen. Ausgestellt 1928 in Basel, Kunsthalle, als
[stellbar), 27 x 21.
>gten Fresken im Breisacher Münster, die als die bedeutendsten deutschen Monumental-
landem anders als dem in Breisach verstorbenen Schongauer zuzutrauen sind, befindet sich
gekleideter Personen rechts vom Weltenrichter auch die Halbfigur eines Mannes, die nach
Inis denkbar wäre. Leider sind die Gesichtszüge nicht mehr zu erkennen. Ihre Über-
itte vieles hier Behauptete bestätigen, vieles Vermutete sichern können.
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und der Ausgestaltung des Örtlichen noch über den Stich hinaus-
geht (Kat. Leipzig 1921, Nr. 510, Abb. 51), die kleine „Maria
im Gemach" der Sammlung Christ in Basel (Abb. 8), die noch
schlichter im Faltenwurf ist und ebenfalls den Raum in reizender
Weise ausmalt, ja, in dem winzigen Landschaftsausblick auch
gerade ein Bäumchen sehen läßt1'1, und endlich die Gutmann’sche
Madonna in Wien (Abb. Friedlaender, a. a. O. 1922, Taf. 1) mit
einem reif und reich bewegten Kinde. — In dieser Gruppe findet
der Frühstil Schongauers seinen ersten Höhepunkt. Von hier aus
geht es in großartiger Linie weiter über die Marienlebenblätter
zu der großen Kreuztragung und zu der Colmarer „Maria im
Rosenhag".
Diese beiden Hauptschöpfungen stehen also, wenn man nicht
bloß die Stiche rechnet, in der Mitte des ganzen reichen Werkes,
wie Hundertguldenblatt und Nachtwache. Sie sind nicht Früh-
werke, sondern sie runden den Frühstil zur Reife ab. Danach geht
es lange und wunderbar, immer großartiger und strenger fort.
Ob nicht die Berliner Zeichnung eines Alten mit Pelz-
mütze eine besondere Bedeutung hat? Rosenberg hat ihre groß-
Abb. 8 Maria im Gemach. Basel, Samm-
lung Christ
artige Form schön geschildert (a. a. O. S. 24 f.). Sie ist das einzige Porträt unter den Zeichnungen. Der Dar-
ting. So alt, wie dieser Mann zu sein scheint, dürfen wir uns ja jetzt Schongauer
n München ist wegen seiner schlechten Überlieferung und wegen des Alters-
r. Darf man aus der merkwürdig unsymmetrischen Braue und dem trotz seiner
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"vollen Mund schließen, daß es der alte Künstler selbst ist, der sich so durch-
I wäre schön, wenn wir ihn darin wiedererkennen dürften.
lochen worden ist, s. H. Schneider, Beitr. z. Gesch. d. ndl. Einflusses auf die oberdeutsche
I ss. Basel, 1915, S. 42.
benannte Madonnenbild in Bologna („v. d. Goes") ist mir nicht bekannt geworden.
I eibaren Beziehungen zu B 29 sind zu offensichtlich, als daß sie noch im einzelnen auf-
I vergleiche nur die Schilderung von Wandhintergrund und Ausblick (beides im Stich
li aus dem Ärmel kommende rechte Hand und die breit das Kind haltende Linke, ferner
Ilern eng an den Körper gepreßten Ellbogen. Das Gesicht Mariae auf dem Gemälde hat
l)ie Gewandbildung mit vollen wulstigen Faltenfiguren erinnert noch stark an die Zeich-
I auch einmal Beziehungen zur Vorgeneration zu geben (vgl. das Gemälde mit Isenmann,
ger" mit dem auf der „Vierlingsgeburt", Hollaender a. a. O.).
Igauer wurde zuerst von Baldass vorgeschlagen und von Buchner a. a. O. und von Hugels-
I Oberrh. Kunst 1928, S. 175 aufgenommen. Ausgestellt 1928 in Basel, Kunsthalle, als
[stellbar), 27 x 21.
>gten Fresken im Breisacher Münster, die als die bedeutendsten deutschen Monumental-
landem anders als dem in Breisach verstorbenen Schongauer zuzutrauen sind, befindet sich
gekleideter Personen rechts vom Weltenrichter auch die Halbfigur eines Mannes, die nach
Inis denkbar wäre. Leider sind die Gesichtszüge nicht mehr zu erkennen. Ihre Über-
itte vieles hier Behauptete bestätigen, vieles Vermutete sichern können.
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