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Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 6.1903

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Wilhelm, Adolf: Inschrift aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.31258#0020

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Inschrift aus Athen.

Das in Fig. 9 abgebildete Bruchstück einer Stele pentelischen Marmors,
o-i25 m breit, o -io m hoch, o‘io m dick, allseits gebrochen, ist im Jahre 1891 für
die archäologische Gesellschaft von einem Erdarbeiter, der es in Athen in dem
Viertel nXcbia gefunden hatte, erworben_worden und nun in der Inschriftensamm-
lung des Nationalmuseums aufbewahrt.

Die Inschrift ist augenscheinlich
ein Bruchstück des auf der Akropolis
aufgestellten Exemplares des soge-
nannten eleusinischen Psephisma CIA
IV 1 p. 59, 26 b; Dittenberger, Syl-
loge 2 20; Michel, Recueil d’inscriptions
grecques 71. Daß diese Urkunde auf
zwei Stelen eingezeichnet und in dem
Heiligtume zu Eleusis und auf der Akro-
polis aufgestellt werden solle, ordnet
der Antrag Lampons ausdrücklich an
Z. 48 f. x&c; Ss yauvypacpag xod xö cpae-
cptapa to§£ avaypacpa&TO ho ypappaTeßc;
ho te? ßoXe^ ev axeXaiv Suotv Xiö’tvatv
xod xaTaüeTO tsv pev ’EXsuatvt ev töi
hlfipöt, T£V S£ h£T£paV £[Jt TCOÄ£t. Auf
Grund der Z. 15 bis 22 des vollstänaig erhaltenen Exemplars lese und ergänze
ich mit willkürlicher Abteilung der Zeilen lediglich leichterer Rechnung wegen,
als hätte das Stück zur Linken Rand, wie auf Seite 11 folgt.

Diese Ergänzungen ergeben indes nicht für alle Zeilen die gleiche Stellen-
zahl. Die'der zweiten, dritten und vierten Zeile lehren, daß die Zeile auf fünfzig
Buchstaben berechnet war. Genau soviel Stellen zählen die Zeilen des eleusini-
schen Exemplars. Die beiden Steine stimmen aber nicht nur in dieser Außer-
lichkeit überein. Die Buchstaben beider Inschriften zeigen dieselbe Gestalt, die-
selbe Größe, denselben Abstand; also ist den Zeilen dieselbe Länge eigen, und
da auch ihre Entfernung dieselbe ist, bedecken beide Inschriften denselben Flächen-
raum. Also sind auch für die ganzen Stelen dieselben Abmessungen vorauszu-
setzen; ein minimaler Unterschied in der Dicke, 0^095 111 bei der Stele aus Eleusis,
gegenüber o’io m bei dem Bruchstücke von der Akropolis, kommt nicht in Be-
 
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