Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Österreichisches Archäologisches Institut [Hrsg.]
Jahreshefte des Österreichischen Archäologischen Institutes in Wien — 6.1903

DOI Heft:
Beiblatt
DOI Artikel:
Kubitschek, Wilhelm: Geographica
DOI Artikel:
Kubitschek, Wilhelm: Salonitanische Inschriften
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.31258#0316

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Salonitanische Inschriften

Nebenbei bemerkt sei, daß das Material für unsere
KLenntnis dieser und ähnlicher Faktoreien meines
Wissens bisher weder gesammelt noch richtig be-
handelt worden ist; es ist wohl möglich, daß eine
oder die andere der in Rom selbst gefundenen
Widmungen einzelner Städte an einen Kaiser in
irgend einer Verbindung mit einem landschaftlichen
Innungshause gestanden und zu jener Lokalität ge-
hört hat, von der wir lediglich zweimal beiläufig
hören; einmal durch eine botanische Notiz des
älteren Plinius radices eius (nämlich einer lotos, in
Volcanali, quod Romulus constituit ex victoria de
decumis) in forum usque Caesaris per stationes
municipiorum penetrant (XVI 236); und durch die
Motivierung der Anklage gegen Salvidienus Orfitus

(obiectum est quod tabernas tres de domo sua circa
forum civitatibus ad stationem locasset Sueton Nero
37), und die wir auf Grund dieser Zeugnisse in der
Nähe der Graecostasis und des Carcer zu suchen
haben.

4.

In Frankfurters Register zu Arch.-epigr. Mitth.
S. 153 bringt das Verzeichnis der durch griechische In-
schriften iiberlieferten Ortsnamen das fragmentierte
Ethnikon . . . |i7]Aeug. Es handelt sich um eine In-
schrift aus Selymbria (VIII 206, 16), deren Schluß
wohl zu lesen ist .... dvs[v]s[oj]c[a]TO [xyjv axyjjX'/jv
AyjpocptXog [xou SsTva 3>tXo]py]Xeög.

Wien. W. KUBITSCHEK

Salonitanische Inschriften.

1

Im CIL III 1988 und 1989 sind zwei Frag-
mente nach Mommsens Abschrift publiciert worden,
die 1861 — wenn ich recht verstehe, beim Neu-
bau des Hauses Joh. Grubic — im Orte Salona ge-
funden waren. Das erstgenannte Bruchstück wurde
nach seiner Auffindung zertrümmert, das andere ist
verschollen; 1989 ist eine „basis magna litteris
magnis“, 1988 stellte sich anscheinend allseits verletzt
dar. Ich glaube, beide Stiicke sind mit einander zu
verbinden.

n. 1988

rTo m- res pIH

RISSIMOIVVEN
CAEDICIAE-L- F’LVC
INFELICISSIMA Ay

Acten des Jahres 231), verwandt scheinen. Senato-
rische Caedicii kennen wir sonst nur aus dem ersten
Jahrhundert und dem Beginn des zweiten Jahrhunderts
unserer Zeitrechnung.

II.

Im Museo Naniano befand sich das längst ver-
schollene Fragment CIL III 2062, das 1757 von
Salona dahin gebracht worden war. Dieses Stiiclc
ist, wie ich sehe, mit 8747 zu verbinden, das zuerst
A. v. Domaszewslci nach Boghetichs Handschrift
Arch.-epigr. Mitth. XII (1888) 35 n. 76 herausgegeben
hat und von dem heute nur noch der ärmliche Rest
CIL III 2069 erhalten ist. Die beiden Bruch-
stiicke ergeben vereint den Sp. 83 stehenden,
Rest einer augenscheinlich längeren Inschrift.

In Z. 5 des zweiten Bruchstückes habe
ich / (rechte Hälfte eines V) durch I ersetzt,
sonst nichts geändert. Hirschfeld und Doma-
szewski hatten [7 leg. VII oder XI C. pi\ f. vermutet
und darauf 7 coh. VI v\ol(untarioruni)\ — so Hirsch-
feld — oder v[ig(ilum)\ — so Domaszewski — folgen
lassen. Es kann aber keiner Frage unterliegen, daß der
Bestattete nicht Centurio der Legio XI gewesen sei.
sondern er hat sich als miles oder Chargierten be-
zeichnet. Ob die sechste Cohorte den vigiles oder
den voluntarii gehört (auch Cichorius hat an der
sonst nie genannten cohors VI volunt. Anstoß ge-
nommen), ist hier nicht zu erörtern. In den Inschriften
von Augusta Praetoria findet sich kein einziger Varius,

6

n. 1989

c- VALERIO' c- fft
TERENTIANO Ola
STLIT- IVDICAND' \Ld
CRISPINILLA MAT^r

R O M ' RESPE
RISSIMOIVVEN
CAEDICIAE-L- F’LVC

INFELICISSIMA AW)e, valel

cto

i x viro
illael. ..

Z. 3 steht CAEDICIAE. Ich kann mich, ob-
wohl die oben gegebene Lesung einen, soviel ich
sehe, nicht anstößigen Wortlaut ergibt, nicht ganz
der Vermutung erwehren, daß der Steinmetz aus
Versehen Caediciae statt Caedicia geschrieben hat.
Eine Caedicia Lucfilla?] Crispinilla lcann mit CIL
VI 1848 Lticia Lorenia, Cornelia, L. f. Crispini,
Crispina, c(larissima) p(uella), wahrscheinlich der
Tochter des L. Lorenius L. f. Palat(ina) Crispinus,
c(larissimus) v(ir), co(n)s(ul) (Inschrift vom J. 244
CIL VI 1447, vgl. 31657), frater Arvalis (VI 2108,

Jahreshefte des österr. archäol. Institutes Bd. VI Beiblatt.
 
Annotationen