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wird ihm durchaus beipflichten müssen. Seitdem ist der kleine
Schrein in verschiedenen kunstgeschichtlichen und heimatge-
schichtlichen Büchern wieder aufgetaucht1 aber nur in kurzen
Sätzen und mehr aus Interesse an seinem geheimnisvollen
Material — das für Kalkstein, «Kalksteinmasse», gebrannten
Ton, zumeist aber rückgreifend auf Kugler für Stuck erklärt
wurde, — als wegen seines künstlerischen Wertes. Man kann
wohl sagen, trotz aller Erwähnungen und trotz des Hinweises
von Goldschmidt, als Kunstwerk blieb unser kleiner Altar
unbekannt. Wenn von der Gruppe plastischer Arbeiten, der
auch er angehört, die Rede war, wurden stets nur die drei
bedeutenderen Geschwister zitiert. Aber mit dieser Nichtbe-
achtung, die sich lediglich daraus erklärt, daß es so gar weit
ab von der begangenen Kunststraße sich befindet, ist dem
feinen kleinen Werke, das zu vorliegender Arbeit den eigent-
lichen Anstoß gegeben hat, ein Unrecht geschehen. Wir dürfen
bei der Beschreibung und Würdigung der einzelnen Darstel-
lungen von ihm ausgehen, umso mehr als — wie ein Vergleich
später dartun wird — es in der Reihe dieser interessanten
Schöpfungen die früheste ist.
An seinem augenblicklichen Platz an einem der nördlichen
Pfeiler des Chors, in beträchtlicher Höhe angebracht, gelangt
1 Ich gebe hier eine Zusammenstellung der Literatur, in der ich den
Anklamer Altar angeführt gefunden habe:
Kugler a. a. 0. W. Lotz, Kunsttopographie Deutschlands I, Cassel
1862, S. 48. Berghaus, Landbuch von Pommern II, 1, 1865, S. 224 Beschrei-
bung nach Kugler, S. 261 Beschreibung, die von dem damaligen Anklamer
Bürgermeister Carl Kirstein herrührt (1863). H. Otte, Handbuch der kirchl.
Kunstarchäologie, 5. Auf!., bearbeitet von Wernicke, 1883/85, II, 8. 591.
W. Bode Gesch. d. deutsch. Plastik S. 10.5. A. Goldschmidt a. a. 0. Album
pommerscher Bau- und Kunstdenkmäler, Stettin 1899, S. 128. H. L e mcke,
Die Bau- und Kunstdenkmäler des Reg.-Bez. Stettin II, Kreis Anklam,
1899, S. 121/122, dazu der Lichtdruck Fig. 28, die erste Abbildung des
Werkes. Münzenberger-Beissel, Zur Kenntnis und Würdigung der mittel-
alterl. Altäre Deutschlands, Frankfurt a. M. 1885 ff., I, S. 58 u. II, S. 196.
G. Dehiot Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler II, S. 10.

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