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II.
1. VERWANDTE WERKE DER STEINPLASTIK IN LÜBECK.
Bleibt Lübeck als die künstlerische Heimat der Reliefs von
Anklam, Ratzeburg, Schwartau und Schwerin umstritten, so
dürfen doch durch die Gründe, die Goldschmidt anführt, sie
der Plastik dieses geographisch nächsten Kunstzentrums einzu-
reihen1, ihre Beziehungen zu Lübeck als gesichert gelten und
der Beweis als geliefert, daß die Reliefs in Lübeck auf den
Kunstmarkt gebracht worden sind. Dort sahen sie die Mit-
glieder der Zirkelbruderschaft, von dort aus erklären sich
zwanglos die Aufstellungsorte in dem benachbarten Mecklen-
burg, und auch Anklam als Hansestadt kann am ehesten seinen
Handelsverbindungen mit Lübeck den Besitz seines feinen
kleinen Altars verdanken. In Lübeck also werden wir uns
zunächst nach Bildhauerarbeiten umsehen müssen, die unseren
Werken an die Seite gesetzt werden dürfen.
Die lübische Steinplastik des beginnenden 15. Jahrhunderts
wird vertreten durch jene Reihe von Statuetten, die der Tra-
dition nach von der 1818 abgebrochenen * Burgkirche», der
S. Maria Magdalena geweihten Kirche des Burgklosters, stammen

1 Goldschmidt, a. a. 0. S. 11.

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