SCHLUSS.
Wenn der Meister unserer Reliefs auch vorläufig namenlos
bleiben muß, so steht er doch vor uns als greifbare Persön-
lichkeit, die sich weit über die große Zahl der gleichzeitigen
Verfertiger von Passionsreliefs hinaushebt, als ein Künstler,
dessen Bedeutung es wohl rechtfertigt, daß er hier zum Gegen-
stand einer Einzeluntersuchung gemacht wurde. Mit unbefangenem
Blick hat er die ihn umgebende Welt geschaut und das, was
er selbständig beobachtete, auch frisch zu gestalten vermocht.
Bei feinster Detailarbeit und trotz allerlei besonderer Lieb-
habereien, hat er die Gesamtwirkung nicht aus den Augen ge-
lassen und das Ziel, das ihm vorschwebte, ein lebendig be-
wegtes Bild in Stein mit den Wirkungen der gleichzeitigen
Malerei zu schaffen, in allen seinen Kreuzigungsdarstellungen
erreicht. Sind auch nur wenige Werke seiner Hand auf uns
gekommen, so genügen sie doch, um seine Entwicklung in tech-
nischer und künstlerischer Hinsicht, von dem kleinen Anklamer
Schrein über die Reliefs von Ratzeburg und Schwartau zu der
reifsten der uns erhaltenen Schöpfungen, dem ehemaligen Hoch-
altar des Schweriner Doms, klarzulegen und ermöglichen es,
einen Schluß auf den Boden, dem sie entstammen, zu tun.
Vor der wichtigen Tatsache, daß wir in der flandrisch-burgun-
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Wenn der Meister unserer Reliefs auch vorläufig namenlos
bleiben muß, so steht er doch vor uns als greifbare Persön-
lichkeit, die sich weit über die große Zahl der gleichzeitigen
Verfertiger von Passionsreliefs hinaushebt, als ein Künstler,
dessen Bedeutung es wohl rechtfertigt, daß er hier zum Gegen-
stand einer Einzeluntersuchung gemacht wurde. Mit unbefangenem
Blick hat er die ihn umgebende Welt geschaut und das, was
er selbständig beobachtete, auch frisch zu gestalten vermocht.
Bei feinster Detailarbeit und trotz allerlei besonderer Lieb-
habereien, hat er die Gesamtwirkung nicht aus den Augen ge-
lassen und das Ziel, das ihm vorschwebte, ein lebendig be-
wegtes Bild in Stein mit den Wirkungen der gleichzeitigen
Malerei zu schaffen, in allen seinen Kreuzigungsdarstellungen
erreicht. Sind auch nur wenige Werke seiner Hand auf uns
gekommen, so genügen sie doch, um seine Entwicklung in tech-
nischer und künstlerischer Hinsicht, von dem kleinen Anklamer
Schrein über die Reliefs von Ratzeburg und Schwartau zu der
reifsten der uns erhaltenen Schöpfungen, dem ehemaligen Hoch-
altar des Schweriner Doms, klarzulegen und ermöglichen es,
einen Schluß auf den Boden, dem sie entstammen, zu tun.
Vor der wichtigen Tatsache, daß wir in der flandrisch-burgun-
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