Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
es gerade für Gentile da Fabriano wahrscheinlich gemacht, daß'
er durch Pisanello1 den neuen flandrisch-burgundischen Stil
kennen lernte und diese Offenbarung ihm zum Wendepunkt der
Entwicklung wurde, die ihn nun erst befähigte, Werke zu
schaffen wie sein schönstes und bekanntestes Bild, die Anbet-
ung der Könige in der Akademie zu Florenz.
Wenn sich Bode also vor dem Schweriner Relief unseres
Meisters «auffallend an gleichzeitige italienische Kompositionen
eines Gentile da Fabriano und seiner Schule» erinnert fühlt,
hat das darin seinen tieferen Grund, daß beide letzten Endes
aus derselben Quelle schöpften.
nach Mailand zur Leitung des Dombaus berufen ward, mag mit zwei
seiner Gefährten Jean Mignot u. Johannes Campaniosus (Mely, a. a. 0.
S. 133/134) eine Vermittlerrolle gespielt haben. Vgl. auch die Ausführ-
ungen F. de Melys über Domenico del Coro, für den er (Monuments et
Memoires Piot, Bd. XVIII, 1910, S. 183 ff.) eine Tätigkeit im Dienste Jo-
hanns von Berry und den interessanten Stilwandel nachweist, den sein&
Arbeiten in Siena vor und nach dem Aufenthalt am Hofe dieses Fürsten
durch den Einfluß der <ouvriers de Monseigneur» durchgemacht haben.
1 Für Pisanellos Bekanntschaft mit Kunstwerken im Besitz des Her-
zogs v. Berry vgl. J. v. Schlosser, die ältesten Medaillen und die Antike,
im Jahrb. der kunsthist. Sammlungen des allerhöchsten Kaiserhauses
XVIII, Wien, Leipzig 1897, S. 75 ff.
 
Annotationen