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4. GESCHICHTE DER RELIEFS.

Die historischen Nachrichten, die sich über die vier Reliefs
erhalten haben, sind spärlich und reichen nicht bis in ihre
Entstehungszeit zurück, so daß wir, auf sie allein angewiesen,
keinen Aufschluß über Alter und Ursprung der Werke erhalten
könnten. Doch sei die Geschichte der einzelnen Altäre, so weit
sie sich hat ermitteln lassen, der Vollständigkeit halber hier
eingefügt. Mindestens über die Wertschätzung unserer Reliefs,
die die Zeiten überdauerte und sonst weit divergierende Ge-
schmacksrichtungen miteinander verband, gibt sie interessante
Aufschlüsse.
Für das Anklamer Relief fehlen direkte archivalische
Anhalte. Doch hat sich aus den Streitigkeiten des ehemaligen
katholischen Priesters an der Marienkirche, Johann Erp oder
Arp, mit den Verwaltern der Kirchenkasse der «vierte» Rezeß
vom Jahre 1550 erhalten. Da ist die Rede von einer elemosina
oder einem Lehen Erps «ad altare montis calvarie», an dem
der Rat ihn «nit turbieren» will1. Daß sich dieses Lehen in
der Marienkirche befand, geht aus dem Zusammenhänge, ganz
besonders noch aus folgender Stelle hervor: «Die kilche be-
langend, die Her Jehan Erpe Angezogen, das sie zu seynen
1 Der Rezeß ist vollständig veröffentlicht von Prof. E. Beintker, dem
ich auch diesen Hinweis verdanke, im Anklamer Gymnasialprogramm
1901, S. 14 ff.
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