Erblehnen gehören, und darvon bey dem Radt von dem Berch>
Kalvarie ein kilch . . .. seyn solle . . . der kilch von dem Berch
Kalvarie soll bey Marien kirchen In der kästen vorstender vor-
warung pleyben ...»
In dem hier erwähnten «mons calvarie» der Marienkirche 1
nun möchte ich unser Kreuzigungsrelief erblicken und aus dem
Rezeß des Johann Erp wenigstens entnehmen, daß das Relief
schon vor Jahrhunderten in die Marienkirche zu Anklam ge-
stiftet und nicht erst durch einen Zufall neuerer Zeit dorthin
verschlagen wurde.
Alles, was man noch sonst aus dem Schriftstück heraus-
lesen könnte, muß Hypothese bleiben. So ob der «Buthzouwen
Brief!», der mit dem mons calvarie in einem Atem genannt
wird, eine Stiftungsurkunde war, oder ob der Altar sich in
jener Kapelle befand, die vom Bürgermeister Arend Kolpin vor
1448 an die Südseite der Marienkirche angebaut und auch von
ihm ausgestattet wurde2.
Im 17. oder zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde unser
Schrein frisch bemalt und mit neuen Flügeln versehen, in der
Mitte des 19. Jahrhunderts aus der kleinen Kapelle an der
Südseite an seinen heutigen Platz im Kirchenchor versetzt.
Das Ratzeburger Relief bildet jetzt in der unteren
Mitte gewissermaßen die Basis eines gewaltigen Altarbaus, der
so verschiedenartige Teile zu verbinden sich bestrebt, daß auch
als die silbernen Apostelstatuen des Mittelschreins noch nicht
wie heute durch minderwertige silberbronzierte Porzellanfigürchen
ersetzt waren, der Gesamteindruck kein künstlerisch einheit-
licher gewesen sein kann, wenn auch damals ein sehr prunk-
voller. Eine Inschrift lehrt, wie unsere Kreuzigungsdarstellung
1 Der Kalvarienberg, eine Kreuzigungsdarstellung, wird auch Ma-
trikel Nr. 273 erwähnt, vgl. E. Beintker a. a. 0. S. 14, Anm. 4.
2 Monatsblätter f. Pommersche Geschichte und Altertumskunde, 15.
Jahrg., Stettin 1901, S. 82 ff.
28
Kalvarie ein kilch . . .. seyn solle . . . der kilch von dem Berch
Kalvarie soll bey Marien kirchen In der kästen vorstender vor-
warung pleyben ...»
In dem hier erwähnten «mons calvarie» der Marienkirche 1
nun möchte ich unser Kreuzigungsrelief erblicken und aus dem
Rezeß des Johann Erp wenigstens entnehmen, daß das Relief
schon vor Jahrhunderten in die Marienkirche zu Anklam ge-
stiftet und nicht erst durch einen Zufall neuerer Zeit dorthin
verschlagen wurde.
Alles, was man noch sonst aus dem Schriftstück heraus-
lesen könnte, muß Hypothese bleiben. So ob der «Buthzouwen
Brief!», der mit dem mons calvarie in einem Atem genannt
wird, eine Stiftungsurkunde war, oder ob der Altar sich in
jener Kapelle befand, die vom Bürgermeister Arend Kolpin vor
1448 an die Südseite der Marienkirche angebaut und auch von
ihm ausgestattet wurde2.
Im 17. oder zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde unser
Schrein frisch bemalt und mit neuen Flügeln versehen, in der
Mitte des 19. Jahrhunderts aus der kleinen Kapelle an der
Südseite an seinen heutigen Platz im Kirchenchor versetzt.
Das Ratzeburger Relief bildet jetzt in der unteren
Mitte gewissermaßen die Basis eines gewaltigen Altarbaus, der
so verschiedenartige Teile zu verbinden sich bestrebt, daß auch
als die silbernen Apostelstatuen des Mittelschreins noch nicht
wie heute durch minderwertige silberbronzierte Porzellanfigürchen
ersetzt waren, der Gesamteindruck kein künstlerisch einheit-
licher gewesen sein kann, wenn auch damals ein sehr prunk-
voller. Eine Inschrift lehrt, wie unsere Kreuzigungsdarstellung
1 Der Kalvarienberg, eine Kreuzigungsdarstellung, wird auch Ma-
trikel Nr. 273 erwähnt, vgl. E. Beintker a. a. 0. S. 14, Anm. 4.
2 Monatsblätter f. Pommersche Geschichte und Altertumskunde, 15.
Jahrg., Stettin 1901, S. 82 ff.
28