Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Ar, 40

Sonntag, -e« 3. Oktober.

1897.

er ganzen
:. Seither

war er beinahe jedes Jahr theils durch geistvolle Encykliken,
theils durch Bewilligung von Privilegien bestrebt, diesem
ruhmgekrönten Gebet auf dem ganzen Erdenrund jene Be-
deutung wiederzugeben, wie zu den Zeiten des hl. Dominikus,
der damit die Irrlehren der Albigenser überwunden und die
Sitten seiner Zeitgenossen gebessert hat. Es ist die Absicht
des hl. Vaters, dieses echt katholische und wirksame Gebet
zur höchsten Machtentfaltung zu bringen, der heil. Gottes-
mutter zur Ehre und zum Triumphe unserer heiligen
Kirche.
Die unglückseligen Zeiten der Kirche und der Staaten,
der Standpunkt der socialen Verhältnisse, die Unzufriedenheit
der Gesammtheit und des Einzelnen erfordern dringenste
Hülfe Gottes. Wer aber soll diese Hülfe uns übermitteln?
Der heil. Bernhard antwortet hierauf wenn er sagt: „Jeg-
liche Gnade, die der Welt mjtgetheilt wird, umf ißt einen
dreifachen Vorgang, denn sie wird von Gott auf Christus,
von Christus auf die seligste Jungfrau und von der Jung-
frau auf uns ordnungsmäßig übertragen." Die Hülfe ist
also durch die Fürbitte Mariä zu erflehen und hauptsächlich
durch jene Gebetsweise zu erflehen, deren Macht das christ-
liche Volk stets als heilkräftig erkannt hat — durch das
Rosenkranzgebet. Daß der Rosenkranz einerseits das Ver-
trauen des Volkes besitzt und andererseits der Himmels-
königin selbst im höchsten Grade angenehm ist, beweisen ge-
schichtliche Thatsachen.
Als die Türken den christlichen Namen im A-endlande
zu vertilgen suchten und die Christenheit in die größte Auf-
regung brachten, war es der Rosenkranz, der den Sieg
davontrug. Und in unfern Tagen, bei den kirchlich beglau-
bigten Erscheinungen zu Lourdes hat die Mutter Gottes den
Rosenkranz zu beten dringend gemahnt. Von jeher war der
Rosenkranz der Kirche Licht, Wehr und Waffe in stürmischen
wildbewegten Zeiten.
Angesichts solcher Thatsachen braucht man sich nicht zu
wundern, daß der Vater der Christenheit so oft seine Stimme
erhebt, um dem Rosenkranz die ihm gebührende Stelle
einzuräumen. Die Feinde des sittlichen Wohlstandes und
unseres ewigen Heiles sind heute, zwar unter andern Namen
dieselben wie jene der früheren Zeiten, die mit dem hl.
Rosenkranz besiegt worden sind. Drum greifen wir jetzt im
October-Monat zum hl. Rosenkranz! Folgen wir dem ein-
ladenden Tone der Glocke, wenn sie uns zur Rosenkranzan-
dacht ruft, so oft die Zeitumstände es nur gestatten. Der
Segen von oben wird sicher nicht ausbleiben. Und ist eS
dir, lieber Familienvater, nicht gestattet, der Andacht in der
Kirche beizuwohnen, so versammle deine Hausangehörigen
vor dem Abmdgebet zum gemeinschaftlichen Rosenkranzgebet.
Wenn auch die Hände müde sind von der Tagesarbeit, so
unterlasse es doch nicht, den Rosenkranz andächtig durch die
Finger gleiten zu lassen; der hehre Schutz und die Hülfe
Mariens wird sich dann bald an deinem Thun und Handeln
offenbaren.

Zie Königin des Mosenkranzes.
Ein Bild ist mir in's Herz gegraben,
Dem will ich heil'ge Liebe weih'n.
Es ist mit seinen Gottesgaben
Das Bild der Himmelsmutter mein.
Wann ich den jungen Tag begrüße.
Wann mich umfängt die Ruh der Nacht,
Dies hehre Bild, das himmlisch süße,
Mir freundlich stets entgegenlacht.
Ob Wetterstürme mich umtoben,
Ob sie Verderben droh'n so wild,
Mich tröstet stets ein Blick nach oben,
Ein Blick auf das geliebte Bild.
Nichts ist der Schönheit zu vergleichen
Bon Allem, was da prangt und strahlt;
Der Sterne Glanz muß vor ihm bleichen,
So schön ist dieses Feld gemalt.
Die Königin des Rosenkranzes
Nt auf dem Bilde dargestellt,
Wie sie, das Äug' voll milden Glanzes,
Ihr Kindlein uns entgegen hält.
Das Jesuskind auf ihren Armen
Hält in der Hand den Rosenkranz
Uns hold entgegen, voll Erbarmen
Hält's offen feine Aermchen ganz-
O theures Bild, bleib du mein eigen
Ln diefem dunklen Pilgerthal!
Du sollst den rechten Weg mir zeigen
Hinauf zum ew'gen Hochzeitsmahl.

ZM . ,, dich».
., Unser Hs. Vater Papst Leo ZU- ^^r den ME-
nn herrliches Rundschreiben gerMet-
Rosenkranz an die Bischöfe d voriger Woch
. ^ Rundschreiben haben wir unsernLesernNi der erst
mitgetheilt. Es ist nicht noM-lmve recht gut.
was der Rosenkranz ist. Du w ost ^rrch deine
denke, du lassest seine Perlen reckst m
^Ler Men. M7anat Oktober im
ss i?Kr hl. Vater Leo Ml- hat den M°m
der Rvsenkranzkönigin stewech .
^sienhnt das Rosenkranzgebet ans Herz g

Der Sonnlagsöoke
UnieckatiMgMtage znm „Wlzec Aotksklaki" I
 
Annotationen