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Verein Historisches Museum der Pfalz [Editor]; Historischer Verein der Pfalz [Editor]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 1.1884

DOI issue:
Nr. 3 (15. März 1884)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29786#0031
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^lonatsschl ist


für tjeimattiäje Kttteralur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
Keruusgegobeu und verlegt vvm Uerriil pfülstscher Schriftsteller und Künstler.
Uv. 3. Speier, 1ö. M ck e > 188-4.

Hell klingen in volleic Aecorden
Die Speierer Glocken ins Land.
Tenn Frieden ist's wieder geworden.
Tes Kaisers erfahrener Hand
Gelang es die Fäden zn trennen,
Tie Habgier nnd Rachsucht verwirrt,
Und Bischof wie Bürger bekennen
Beschämt, dass sie beide geirrt.
Run ist von dem Bürger genommen
Ter Bann, der die Seele bedroht.
Ter Bischof ist wieder gekommen,
Gin End' hat die geistliche Not.
Die Geistlichen beten nun wieder
Um Gottes verwaisten Altar;
Fromm stimmt in die heiligen wieder
Ter Laien andächtige Schaar.
Trum grüßen die fröhlichen Glocken
So lustig zum duftigen Rhein.
Sie rufen in Hellem Frohlocken:
„Der Kaiser, der Kaiser zieht ein!"
Drum drängt sich die freudige Meuge
Und feiert so fröhlich und laut
Ten Kaiser in Fubelgepränge
Mit Agnes, der lieblichen Brant.
Mühlhausen i. E., 28. Februar 1884.

H Vergleiche Lehmanns Chranika der

Rndnlf I m üpeier



126.

Tie dunkelen Locken umwallen
Tie Wangen in weichem Gewühl,
Ten funkelnden Augen entfallen
Die Blitze in heißem Gefühl.
Gleich purpurnem Edelgesteine
Erglühet ihr schwellender Mund,
So gleicht sie dem sprühenden Weine
Aus ihrem geliebten Burg nnd.

cknnd
hält sie so zärtlich umschlungen
küßt sie auf Wangen und Mund.

Doch als ihre lieblichen Augen
Fhm voll in das Angesicht seh'n,
Und als ihre Sterne sich tauchen
Znm Herzen, war's um ihn gescheh'n!
Bon glühender Liebe bezwnngen,
Umarmt sie der Bischof zur
Und
Und

So zieht von dem festlichen Thore
Tas Paar durch die prangende Stadt
Zum Dom, wo mit singendem Ehore
Ter Bischof deni Kaiser sich naht.
Der Kaiser springt eilends vom Pferde.
Der Bischof nun möchte galant
Der Kaiserin helfen zur Erde.
Sie reicht ihm die zierliche Hand.

Kaiserin windet voll Schrecken
seiner Umarmung sich frei,
flammende Röten bedecken
Stirne und Nacken dabei.
Kaiser gewahrt mit Erstaunen,
da ihm sein Bischof gemacht.
Doch da er bei rosiger Laune,
So thnt er das Beste: — er lacht.

To wie sich die Rebe, die schlanke,
Zum Stamme, dem schützenden, biegt,
Und io wie das Blütengeranke
Ter Ros' an den Pfeiler sich schmiegt,
Und so wie der Ephen sich suchend
Am Felsen gewunden hinan,
So schmiegt sich der Kaiserin Fugend
Zum stolzen, gereifteren Mann.

Reichs-Statt Speyer, 1662 Icktzm- V. Cap.

„He, Friederich! Herr zu Bolandeu! H
„He, Bischof! Fhr jagt da ein Wild,
„Das steht nicht zn Euren Händen,
„Das decket mein Kaiserlich Schild.
„Trotz Eurer Freundschaft, der warmen,
„Verkitt' ich mir solches als Mann.
„Und wollt Ihr ein Weibchen umarmen,
„So schafft Euch nur selber eins an."
E. W. Vabkr.

Tie-
Ans
Und
Fhr
Der
Was
 
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