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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 2.1885

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Nr. 3 (15. März 1885)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29787#0017
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Hl oIIatsschrift
für heimatliche Litteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.


Nr. 3.
Neustadt a/L)art, H5. Näärz.
1885.
Inhalt: Drei Lieder von I. M. Spatz. — Berwartsteiu im Wasgau, von Joh. Hüll. (Schluß.) — Ein Kuriosum über den Donnersberg, von
vr. A> Kaufmann. — Zur Rinqmauerfraqe III-,
von vr. C. Mehlis. — Zum Pfälzer Idiotikon, von Carl Christ. — Die Wappen der pfälzischen
Ritterqeschlechter, vou Jnsp. Gümbel. (Fortsetzung.
) — Die Stadt Worms, Vortrag von vr. Weckerling. (Fortsetzung.) — Frühlingslied von vr. C.
Mehlis. — Vortrag über Angra-Pcqucna, von Pfr. Schick. — Briefkasten.— Bitte. — Berichtigung.
I. ch
Ar ei Lieder.
ii.
ill.
Es lehnt die junge Nonne
Der Sturm fliegt durch die Wogen,
Gold'ne Wellen, stille Sterne!
Am Gitterfensterlein;
Rings auf der Flut liegt Nacht;
Märchenreiche Frühlingsnacht!
Die liebe Abendsonne
Auf hoher Felsenküste
Blaue Berge, duft'ge Ferne, —
Schaut in die Zell' herein.
Hält eine Maid noch Wacht.
Nnderschläge, leis nnd sacht!
Der Epheu rankt sich Zitternd
Des Meeres ew'ger Donner
Sanfte Melodieen steigen
An ihrem Fenster hin; —
Umbranset ihren Sitz; —
Aus der Flut zum Schloß hinauf:
Nicht weckt das Aveläuten
Es heult ob ihrem Haupte,
Geister lauschen, Wellen schweigen, —
Die stille Träumerin.
Ihr leuchtet der zuckende Blitz.
Armer Fischerknab' hör' auf!
Und drunten in dem Thale
Sie jammert, fleht und starret
Zieh' Du heim! Zieh' heim in Frieden,
Da bläst ein Postillon
In dunkle Wasserbahn,
Mach' Dir 's junge Herz nicht schwer! —
Gar muntre Melodieen, —
Ob sie den Liebsten finde
Die Du suchest, ist geschieden,
Der Wind trägt sie davon;
In seinem leichten Kahn!-
Die Du liebtest, — hört nicht mehr!
Trägt sie hinauf zum Kloster:
Die Morgenröte glühet,
Oberndorf. I. M. Spatz.
Sie lauschet lang den: Klang'; —
Der Wind hat eine Thräne
Geküßt von ihrer Wang'.
Der Sturm ist weggebannt, —
Und Eine Woge spület
Zwei Leichen an den Strand!
Chor. Verlag von Kahnt. Leipzig. 1884.

krönen einige Finken meine Aufmerksamkeit durch ihren Vortrag
zu gewinnen suchten. Friedlich und stille lagert es sich jetzt, wo
ehedem ein bewegtes Leben herrschte, strenges Machtgebot Unter-
werfung verlangte und der Arme knechtisch sich im Staube vor
dem „gnädigen Herrn" wälzte. Offen stehen die Kerker, darin
kein Tageslicht den gequälten Gefangenen erfreute, bäuerlicher
Boden beherbergt die adeligen, eitlen stolzen Machthaber, die
wilden Stegreifritter und Blutsauger der guten alten Zeit.

WerwartsLem im Wasgau.
Von Johannes Ull.
(Schluß.)
Im schattigen Burghofe lud mich ein weiches Nasenpolster
zur behaglichen Ruhe ein Da saß ich denn im Anblicke der
herrlichen Ruine, indes in den säuselnden Wipfeln und Lanb-
 
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