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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 2.1885

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Nr. 5 (15. Mai 1885)
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https://doi.org/10.11588/diglit.29787#0040
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40

g eschichte nach gedruckten und ungedruckten Quellen be-
arbeitet. 792 S. Preis Mk. Z.-
Wenn einst der Kurfürst Maximilian Joseph III. von Bayern bei der
Stiftung der Akademie der Wissenschaften zu München die Worte gesprochen
hat: „Keine rechte Vaterlandsliebe ohne rechte Vaterlandsgcschichteso
werden wir diese denkwürdigen Worte gewiß auch auf jenes Vaterland an-
wenden dürfen, welches unser unsterbliches Leben pflanzt und pflegt, auf die
Kirche. Und wenn es wahr ist, daß die pfälzische Landcsgeschichte auf ganz
besondere Bedeutung Anspruch machen darf, und daß in ihr die allgemeine
deutsche Geschichte in verkleinerten und charakteristischen Bildern sich dentli^-
wieder erkennen lasse, so gilt dies nicht minder von der Geschichte der
pfälzischen Kirche, in welcher der Kampf zwischen lutherischer und refor-
mirter Kirchlichkeit einst nut so großer Erbitterung geführt wurde, während
die 'jetzige Generation es fast vergessen hat, ob ihre Voreltern aus dem
lutherischen oder dem Heidelberger Katechismus gelernt haben.
Unter diesen Gesichtspunken heißen wir den vorliegenden Beitrag zur
pfälzischen Spezialgeschichte, der einem längst gefühlten Bedürfnis entgegen-
kommt, willkommen. Das Buch selbst, eine Frucht langjähriger und an-
haltender Arbeit, zerfällt in drei Teile. I. Teil: Geschichte der Pfalz
und der evangelischen Kirche der Pfalz, resp. in den einzelnen Gebieten und
Herrschaften, zu welchen einst die zur jetzigen Kgl. bayer. Pfalz gehörigen
Landcsteile zählten. II. Teil: Geschichte der einzelnen Pfarreien. Ta-
bellarische Uebersicht der pfälzischen prot. Pfarreien mit Berücksichtigung des
Kirchenregiments in Knrpfalz und Pfalz-Zweibrücken. L. Die einzelnen
Dekanate und Pfarreien. III. Teil: Biographisches Lexikon sämtlicher
Geistlichen, welche seit der Reformationszeit bis jetzt der evang.-prot. Kirche
in der Pfalz angehörten.
Es lag in der Natur des massenhaft sich anhänfenden Stoffes, daß
das Raisonncment möglichst bei Seite bleiben mußte rind selbst die That-
sachen meist nur knapp behandelt, mitunter nur skizziert werden konnten.
Wenn daher der Verfasser im zweiten und dritten Teile seiner Arbeit sich
mehr auf den Kern der historischen Erscheinungen und gelegentlich selbst
nur auf fragmentarische Notizen hingewiesen sah, so hat er in seinem erstell
Teile es nicht versäumt, auch in die inneren Verhältnisse, in das innere
Regen und Bewegen der geschichtlichen Entwicklung einzuführen.
Der Herausgeber dieser Schrift hat einen glücklichen Griff gethan
und sich den Dank derer verdient, welche sich über eine Reihe kirchen-
historischer und biographischer Momente belehren wollen, ohne die Zeit an
ein tieferes Quellenstudium setzen zu können. So ist sein Buch nicht blos
ein praktisches Nachschlagebuch, sondern ein Gedenkbuch für die Geschichts-
freunde unserer Pfalz geworden, das mit großem, in das minutiöseste
Detail eingehendem Fleiße aus den reichlich fließenden Quellen geschöpft
hat. — Die äußere Ausstattung seitens der Verlagsbuchhandlung von Ang.
Gotthold in Kaiserslautern verdient alles Lob. ——

Kingelaufme Schriften.
1) „Alte Liebe", Erzählung von vr. C. W. Faber; Mülhausen
i. E. 1885.
2) „Die römische Abteilung des Paulus-Museums zu Worms", von
Ur. A. Weckcrling; Programm des Gymnasiums zu Worms 1885.
3) Sammlung von Vorträgen, gehalten im Mannheimer Altertums-
verein; 1. Serie:
a. Der römische Grenzwall in Deutschland, von Ferdinand Hang.
5. Die Schlacht bei Wimpfen, von Max Seubert.
r. Wicland's Abderiten und die Mannheimer Theatervcrhältnisse.
von Dr. Ernst Hermann.
ck. Die Belagerung von Mannheim durch die Oesterreicher 1795,
von Armand Baumann.
4) Deutsche Schriftstellerzeitung, redigiert von Prof. I. Kürschner,
Stuttgart 1885, 1. und ff. Nummern. (Tauschschrift.)
Besprechungen folgen nach Bedürfnis.

Z3 riefkaste n.

Herrn C. E. G. in Z. Herzlichen Dank; soll Verwendung finden.
Von den im vorigen Jahre erschienenen Nummern oes „Pfälzischen
Museums" sind noch vorrätig und L 20 Pfg. von der Redaktion zu be-
ziehen: Nr. 3, 4, 7, 9, 10, 11, 12, von den Nummern des laufenden
Jahrganges: 2, 3, 4.

Mitberhoile Erklärung und Kitte.
Undeutliche oder uuleserliche Manuscripte können keine Berücksich-
tigung beanspruchen. Ebenso ist das nachträgliche Einschalten von Wörtern
und Sätzen in dem Korrektur-Abzuge zu vermeiden. Mannseripte, die nicht
vollständig uns vorliegen, können grundsätzlich nicht zum Abdrucke gelangen.
— Reklamationen wegen nicht erhaltenen Nummern unseres Blattes wollen
gef. an die Expedition, nicht aber an die Redaktion gerichtet werden.
Auf die verschiedenen Anfragen, gleichviel welcher Art, gicbt die Re-
daktion nur im nächsten „Briefkasten" Auskunft, es sei denn, daß 10 Pfg.
für direkte briefliche Mitteilung bcigelegt werden. Eingelanfene Manuscripte
sofort zum Abdrucke zu bringen, ist des vorhandenen Materials wegen nur-
selten möglich. Wir bitten deshalb um freundliche Nachsicht und Geduld.
— Jedem brieflichen Wunsche nm Zusendung einer Nummer unseres
Blattes oder Rücksendung eines Schriftstückes ist das betreffende Porto
beiznlegen.

An die verehriicheu Abonnenten, besonders an die Herren Mitarbeiter.
Wer ist ;o gefällig, uns die ihm entbehrlichen Museums-Nummern
1, 2, 5, 6 und 8 des vorigen Jahrganges, ebenso Nr. 1 des ersten Quar-
tals 1885 znkommen zu lassen? Verpflichtungen gegen hohe kgl. Regierung,
wie auch Freundesdienst gegen Mitarbeiter lassen uns diese Bitte aus-
sprechen. Portovergütung selbstverständlich.
Die Redaktion.

herein pfälzischer Schriftsteller.
Sonntag den 10. Mai fand zu Neustadt eine Ausschußsitzung
statt; anwesend waren die Herren vr. Leyser, vr. Schmitt, Hüll, Krebs
und Vollmar; der 1. Vorstand Herr vr. Mehlis war durch Unwohlsein ver-
hindert. Beschlossen wurde, daß sämtliche Ausschußsitzungen nach Neustadt
zu berufen sind; nur mit vorheriger Zustimmung des Ausschusses kann eine
Sitzung auch anderswo stattfinden. Die auswärtigen Mitglieder erhalten
die Fahrkosten vergütet. — Herr Hüll, welcher seither schon für die Re-
daktion zeichnete, wird als verantwortlicher Hanptredakteur auf-
gestellt, an welchen die Spartenredakteure das bei ihnen eingelaufeue Ma-
terial nut begutachtenden Bemerkungen übersenden; über die definitive Auf-
nahme sämtlicher Artikel sowie die Reihenfolge der Anfnahme entscheidet
allein der verantwortliche Redakteur. Spartenredakteure sind: 1. für
Archäologie und Landeskunde: vr. Mehlis in Dürkheim; 2. für Geschichte;
I)r. Schmitt in Edenkoben; 3. für Poesie: Johannes Hüll in Neu-
stadt; 4. für Belletristik: Lehrer H. Krebs in Neustadt.— Mehrere ein-
gelaufene Schriften werden den Spartenredakteuren zur Recension übergeben.
— Die Korrektnrabzüge werden nur ans ausdrücklichen Wunsch an
die Autoren versandt, da vielfach statt einfacher Korrekturen völlige Um-
änderungen des Textes vorgenommen wurden, wodurch die Herstellung des
Museums verteuert und verspätet wurde. — Die Abonnementsgelder
der Nichtpostabonnenten sind an Hrn. Lehrer H. Krebs in Neustadt zu senden;
sie betragen für das Quartal 1 M. 10 Pfg-, für den ganzen Jahrgang
4 M. 40 Pfg. Wir ersuchen die Abonnenten nm Einsendung der noch
rückständigen Beträge.
Ker Ausschuß.

Hcrausgegcben und verlegt vom Verein pfälzischer Schriftsteller.
Für die Redaktion verantwortlich: Johannes Hüll, Nenstavt a. d. H.


Druck und Expedition: Aktiendruckerei Neustadt a. d. H.
 
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