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Verein Historisches Museum der Pfalz [Hrsg.]; Historischer Verein der Pfalz [Hrsg.]
Pfälzisches Museum: Monatsschrift d. Historischen Vereins der Pfalz und des Vereins Historisches Museum der Pfalz — 15.1898

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Nr. 4 (1. April 1898)
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https://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/pfaelzisches_museum1898/0053
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HWMkü Museum.
Monatsschrift
für heimatliche Litteratur und Kunst, Geschichte und Volkskunde.
(Zugleich Zeitschrift öes pfülzifcherr SchriftsteHervereins.)


Tns Pfalz. Museum kostet jährlich Mk. 4.—. Bestellungen werden von allen Buchhandlungen und Postanstalten ferner vom
Bcrleger (portofreie Streifbandsendung) angenommen. Anzeigen werden mit 10 Pfg. für die L-gespaltene Zeile berechnet.

XV. Jahrgang. Nr. 4. KcriferslcruLeru. L. April 1898.

VII.
amals, als der zum Minister ernannte Intendant d'Anchevilliers beim Scheiden
von Straßburg die Geschäfte an de Valori, den bisherigen Königslieutenant
von Landau, übergab, hatte sich der Minister auch nach der Amtsführung
des Bürgermeisters Schönlaub erkundigt, insbesondere, soweit es die Ver-
waltung der Staatseinkünfte anging. Wie daraufhin de Valori das Lob des Bürger-
meisters in überschwänglicher Weise sang, schöpfte d'Anchevilliers sofort Verdacht,
daß Valori am Ende selbst Mitschuldiger des Bürgermeisters von Landau sein könne.
Er traf damit auch das richtige, denn Schönlaub ließ, solang de Valori als Königs-
lieutenant in Landau war, diesem so manches zukommen, wofür de Valori wieder
bei andern Gelegenheiten durch die Finger sah, weun nämlich der Bürgermeister sich
eine seiner offenkundigen Eigenmächtigkeiten erlaubte. Es war dem zur Minister-
würde gelangten bisherigen Intendanten d'Anchevilliers gerade jetzt darum zu thun,
daß die Staatseinkünfte nicht von den Villen kleinen Kreaturen geschmälert würden,
denn er bedachte, daß ihn nichts besser in seiner neuen Stellung befestigen und ihn
nichts beliebter machen könne, als wenn er für den pünktlichen Einlauf der Abgaben
aus den Provinzen bemüht wäre und Gelegenheit hätte, dies deutlich darzuthun.
Die Regierung befand sich ohnehin in unaufhörlicher Geldnot seit unter der Regent-
schaft der Schotte John Law mit seinem Mississipiaktien-Schwindel den Finanzen
Frankreichs so schwere Wunden geschlagen hatte. Wer dem Drängen des Hofes

Küvgevrneistev und Ooidjchrnied.
Geschichtliche Novelle von Emil Heuser.
Nachdruck verboten.
 
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