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Am 11. Nov.: In Ehingen Rasttag. Beständig schlechtes Wetter, Leits
Schneegestöber, teils Regen. Besuch von württembergischen Offizieren.
Am 12. Nov. Illertissen. Ich wurde nach Jrtesheim detaschiert, eine
halbe Stunde vorwärts Illertissen. Der Empfang war äußerst pompös- auch
wurde ein Souper arrangiert. Herrschaftsrichter Watzel und Landrichter
begleiteten das Bataillon bis Memmingen. Unterwegs wurde das Bataillon in
Kellmünz, fürstl. Schwarzenbergische Herrschaft, mit Bier, Schnaps, Brod und Käse
regaliert. Böller wurden in den Orten abgefeuert.
Am 13. Nov.: Memmingen. Die Bürgergarde rückt uns entgegen. Der
Empfang sehr rührend, vr. Herberger traf ich da im bayerischen Hof.
Am 14. Nov.: Kempten bei Kaufmann Berktold. Ein äußerst lustiger,
fideler Mann. Sehr viele Aufmerksamkeit gegen mich. Abends Ball.
Am 15. Nov.: Kempten, Rasttag.
Am 16. Nov.: Nesselwang bei einem Wirt einquartiert, der früher Soldat
im 4. Chevauxlegersregiment war. Hier war ich sehr gut aufgenomen.
Von Nesselwang ging es nach Reutte, dem ersten österreichischen Ort. An
der Grenze sowohl als in Nesselwang waren Triumpfbogen errichtet und mit In-
schriften versehen. Böller wurden von den rechts und links hinziehenden Anhöhen
abgefeuert. Ueberhaupt der Abschied äußerst rührend und ergreifend.
Am 17. Nov.: Reutte in Tyrol- ein schöner und großer Marktflecken. Ich
wurde detaschiert nach Lecte, wo ich in einem Wirtshaus eine äußerst brave Frau
antraf. Die Frau äußerst hübsch und hat bereits vierzehn Kinder gehabt, wovon
acht schon gestorben sind. Die Gegend und der reißende Bach äußerst interessant
zu sehen. Von hier aus ging es am
18. Nov. nach Lermos. Hier wurde ich gleichfalls detaschiert und zwar
nach Erwald. Die Gegend ist äußerst schön und romantisch. Oertel war ebenfalls
im Quartier und während wir mit einander aßen war eine große Sprache von
meiner guten, lieben L.
Am 19. Nov.: Rasttag in Erwald.
Am 20. Nov.: Nasserait. Die Gegend von Lermos nach Nasserait ist die
wildromantischste gewesen, welche ich gesehen habe. Nasserait fit ein sehr schlechter Ort.
Am 2l. Nov.: Telfs. Hier wurde ich detaschiert nach Betteran, Iflr
Stunde vorwärts Telss. Die Gegend ist wunderschön und das Innthal bietet eine
herrliche Aussicht dar. Von Zal vorwärts gegen Innsbruck ersah ich ein Kreuz
nut zwei Heiligenbildern, auf der sogenannten Martinswand errichtet, in einer
ganz steilen Felsenmasse stehen. Dies ist das Denkzeichen an Maximilian I., der
im Jahr 1425 sich auf der Jagd verirrte und nach drei Tagen erst durch einen
Gemsenjäger gerettet wurde.
Am 22. Nov.: Innsbruck. Hier kommen uns eine Menge Menschen ent-
gegen. Die Gegend ist sehr interessant. Die Quartiere waren durchgehends schlecht
und theuer. Große Parade und Aufwartung. Abends Theater. Die Oper k°ra
viavolo wurde aber fchlecht gegeben. General Hertling traf hier zu uns- ist sehr
alt und hat hohe Häuser (?).
Am 23. Nov.: Rasttag in Innsbruck.
Am 24. Nov.: Steinach, detaschiert in Mattreh, eine Stunde rückwärts.
Gegend ist äußerst schön.
Am 25. Nov.: Sterzing. Hier erwachte ich mit solchem Kopfschmerz und
Uebelbefinden, daß ich anfangs hier bleiben wollte, um meine Gesundheit herzu-
stellen, allein ich wagte es doch, diesen Marsch mitzumachen und kam glücklich in
die nächste Station. Die Gegend von Sterzing nach Mühlbach ist wunderschön.
Am 26. Nov.: Mühlbach, detaschiert Unterau. Hier sollte Rasttag sein,
allein der schlechten Unterbringung wegen wurde der Rasttag nach Brunegg verschoben.
Am 11. Nov.: In Ehingen Rasttag. Beständig schlechtes Wetter, Leits
Schneegestöber, teils Regen. Besuch von württembergischen Offizieren.
Am 12. Nov. Illertissen. Ich wurde nach Jrtesheim detaschiert, eine
halbe Stunde vorwärts Illertissen. Der Empfang war äußerst pompös- auch
wurde ein Souper arrangiert. Herrschaftsrichter Watzel und Landrichter
begleiteten das Bataillon bis Memmingen. Unterwegs wurde das Bataillon in
Kellmünz, fürstl. Schwarzenbergische Herrschaft, mit Bier, Schnaps, Brod und Käse
regaliert. Böller wurden in den Orten abgefeuert.
Am 13. Nov.: Memmingen. Die Bürgergarde rückt uns entgegen. Der
Empfang sehr rührend, vr. Herberger traf ich da im bayerischen Hof.
Am 14. Nov.: Kempten bei Kaufmann Berktold. Ein äußerst lustiger,
fideler Mann. Sehr viele Aufmerksamkeit gegen mich. Abends Ball.
Am 15. Nov.: Kempten, Rasttag.
Am 16. Nov.: Nesselwang bei einem Wirt einquartiert, der früher Soldat
im 4. Chevauxlegersregiment war. Hier war ich sehr gut aufgenomen.
Von Nesselwang ging es nach Reutte, dem ersten österreichischen Ort. An
der Grenze sowohl als in Nesselwang waren Triumpfbogen errichtet und mit In-
schriften versehen. Böller wurden von den rechts und links hinziehenden Anhöhen
abgefeuert. Ueberhaupt der Abschied äußerst rührend und ergreifend.
Am 17. Nov.: Reutte in Tyrol- ein schöner und großer Marktflecken. Ich
wurde detaschiert nach Lecte, wo ich in einem Wirtshaus eine äußerst brave Frau
antraf. Die Frau äußerst hübsch und hat bereits vierzehn Kinder gehabt, wovon
acht schon gestorben sind. Die Gegend und der reißende Bach äußerst interessant
zu sehen. Von hier aus ging es am
18. Nov. nach Lermos. Hier wurde ich gleichfalls detaschiert und zwar
nach Erwald. Die Gegend ist äußerst schön und romantisch. Oertel war ebenfalls
im Quartier und während wir mit einander aßen war eine große Sprache von
meiner guten, lieben L.
Am 19. Nov.: Rasttag in Erwald.
Am 20. Nov.: Nasserait. Die Gegend von Lermos nach Nasserait ist die
wildromantischste gewesen, welche ich gesehen habe. Nasserait fit ein sehr schlechter Ort.
Am 2l. Nov.: Telfs. Hier wurde ich detaschiert nach Betteran, Iflr
Stunde vorwärts Telss. Die Gegend ist wunderschön und das Innthal bietet eine
herrliche Aussicht dar. Von Zal vorwärts gegen Innsbruck ersah ich ein Kreuz
nut zwei Heiligenbildern, auf der sogenannten Martinswand errichtet, in einer
ganz steilen Felsenmasse stehen. Dies ist das Denkzeichen an Maximilian I., der
im Jahr 1425 sich auf der Jagd verirrte und nach drei Tagen erst durch einen
Gemsenjäger gerettet wurde.
Am 22. Nov.: Innsbruck. Hier kommen uns eine Menge Menschen ent-
gegen. Die Gegend ist sehr interessant. Die Quartiere waren durchgehends schlecht
und theuer. Große Parade und Aufwartung. Abends Theater. Die Oper k°ra
viavolo wurde aber fchlecht gegeben. General Hertling traf hier zu uns- ist sehr
alt und hat hohe Häuser (?).
Am 23. Nov.: Rasttag in Innsbruck.
Am 24. Nov.: Steinach, detaschiert in Mattreh, eine Stunde rückwärts.
Gegend ist äußerst schön.
Am 25. Nov.: Sterzing. Hier erwachte ich mit solchem Kopfschmerz und
Uebelbefinden, daß ich anfangs hier bleiben wollte, um meine Gesundheit herzu-
stellen, allein ich wagte es doch, diesen Marsch mitzumachen und kam glücklich in
die nächste Station. Die Gegend von Sterzing nach Mühlbach ist wunderschön.
Am 26. Nov.: Mühlbach, detaschiert Unterau. Hier sollte Rasttag sein,
allein der schlechten Unterbringung wegen wurde der Rasttag nach Brunegg verschoben.