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Instytut Historii Sztuki <Danzig> [Hrsg.]; Zakład Historii Sztuki <Danzig> [Hrsg.]
Porta Aurea: Rocznik Instytutu Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego — 10.2011

DOI Artikel:
Kobe, Rainer: Eine Deutung des Danziger Deckengemäldes von Isaac von den Blocke im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.28102#0030
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Rainer Kobe

Eine Deutung des Danziger Deckengemaldes
von Isaac von den Blocke im Germanischen
Nationalmuseum in Nurnberg

Seit iiber 90 Jahren hangt, „kunsthistorisch praktisch unbearbeitet”1, das neun-
teilige Deckengemalde (Abb. 1 und Farbtafel Abb. I) des Danziger Malers Isaac
von den Blocke (ca. 1575 bis ca. 1628)2 im Germanischen Nationalmuseum
(GNM). In den wenigen Betrachtungen, die dem Gemaldezyklus gewidmet
wurden, blieb es bei dem nur begrenzt erfolgreichen Versuch, Einzelbilder
zu erklaren3. Oder man belieS es bei allgemeinen Aussagen zum móglichen
historischen Hintergrund des Gemaldezyklus4. Rainer Kahsnitz hielt es, we-
gen der „Ausgekliigeltheit des Programms”, sogar fur „fast unmoglich”, das
Deckengemalde in seiner Gesamtheit zu erklaren, solange nicht schriftliche
Erlauterungen zu den Bildern gefunden wiirden5.

* Ich danke Professor Dr. Sergiusz Michalski, Tiibingen und Professor Dr. Dr. Andreas
Tackę, Trier fur die Móglichkeit, meine Thesen in ihren kunstgeschichtlichen Kolloąuien zu
diskutieren und fur die kritischen Anregungen und Ratschlage, die ich dort erhielt.
1 Andreas Tackę, Die Gemalde des 17. Jahrhunderts im Germanischen Nationalmuseum.
Bestandskatalog, Mainz 1995, S. 53.
2 Ais Schreibweisen des Familiennamens gibt es daruber hinaus: „vo(a)n dem Błock”, „vo(a)n dem
Blocke”, sowie „von Błock”. Zu Isaac von den Blocke sowie zur Kiinstlerfamilie von den Blocke
s. Jacek Tylicki, Niderlandzkie korzenie rodziny van den Blocke, „Builetyn Historii Sztuki” 2009,
71, S. 191-200; Rainer Kobe, Wie mennonitisch war die Danziger Kunstlerfamilie von Błock?,
„Mennonitische Geschichtsblatter” 66.2009, S. 71-84. Zum Oeuvre Isaac von den Blockes s. Bożena
Steinborn, Izaak van den Blocke, in: Jane Turner, The Dictionary of Art, Vol. 4, London 1996,
S. 147f, sowie Allgemeines Kunstlerlexikon, Bd. 2 (1995), S. 534; in Thieme-Becker, Bd. 4, S. 123, ist
das Niirnberger Deckengemalde noch nicht ais Werk Isaac von den Blockes aufgefuhrt.
3 Die Gemalde des 13. bis 16. Jahrhunderts (Katalog des Germanischen Nationalmuseums
zu Nurnberg), bearb. von Eberhard Lutze und Eberhard Wiegand, 2 Bd. (Text und Biłdband),
Nurnberg 1937, S. 27-29; A. Tackę, Die Gemalde..., S. 47-50.
4 Sergiusz Michalski, Die lutherisch-reformierte Rivalitat im Bereich der Bildenden Kunst
im Gebiet von Danzig um 1600, in: Konfessionalisierung in Ostmitteleuropa. Wirkungen des religi-
ósen Wandels im 16. und 17. Jahrhundert in Staat, Gesellschaft und Kultur, Joachim Bahlcke und
Arno Strohmeyer (Hg.), Stuttgart 1999, S. 265-280, hier S. 270, sieht in dem Deckengemalde die
Ubergangssituation im Danzig der Zeit um 1612 [Zuriickdrangen des Einflusses der Reformier-
ten zugunsten der Lutheraner] widergespiegelt. Die Decke zeige „ikonographische Themen und
Formeln, die einen unterschiedlichen konfessionellen Hintergrund besitzen kónnten”.
5 Rainer Kahsnitz, Das Germanische Nationalmuseum in Nurnberg und die Provinz Preufien,
in: Preufien im 19. Jahrhundert. Vortrage von Hubert Heinelt, Sławomir Kalembaka und Rainer
Kahsnitz, Udo Arnold (Hg.), Luneburg 1984, S. 43-104, hier S. 70.

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