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FREIER STIL.

BRONZEN.
H. 241 (H. I. N. 43). CISTA. Br.
H. mit den Figuren 0,54. Diam. 0,36. Höhe der
Figuren 0,145. Die Mittelpartie fehlt mit Ausnahme
der Ketten und der Attachen, an denen sie befestigt
sind.
Die Cista, die unverziert ist, wird von drei Füssen
getragen, die mit einem sitzenden, geflügelten Dämon
geschmückt sind und in Greifenklauen endigen.
Um den Rand des Deckels ein Band aus Lotos und
Palmetten. In der Hauptszene ein Kampf zwischen
Griechen; dabei ist auffallend, wie drei verwundete
Krieger ihre Helme verlieren und dass die Reiter neben
ihren Pferden laufen. Den Henkel des Deckels bilden
zwei nackte Jünglinge, die zwischen sich einen toten
Mann tragen.
Am häufigsten findet man solche Listen in Praene-
ste, einer Stadt in Latium an der Grenze von Etrurien,
und deshalb heissen sie gewöhnlich Praenestinercisten.
Sie gehören der Zeit vom Ende des vierten Jahrhun-
derts bis zum zweiten vor Christus an. Die eingeritzten
Reliefs sind in der Regel von griechischem Gepräge, in
hellenistischer Zeit von Griechen, vermutlich in Kam-
panien, ausgeführt. Dagegen sind die Henkel und
Füsse von italischer, im allgemeinen etruskischer Ar-
beit (bemerke den sitzenden Todesdämon auf unserer
 
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